Pirmin Reichmuth, der 198 cm grosse Chamer Modellathlet und vierfache Sieger in dieser Saison, musste dem Nichteidgenossen Dominik Roth vom Berner Verband völlig unerwartet einen gestellten Gang zugestehen. Zum Auftakt hatte Reichmuth gegen Christian Stucki verloren. Ein Schwinger mit mehr als einem nicht gewonnenen hat erfahrungsgemäss kaum noch Aussichten, in den Schlussgang vorzustossen.
Und ebenfalls nach zwei Gängen ist es so gut wie sicher, dass in Zug ein neuer König gekrönt werden wird. Dies kommt nicht überraschend, nachdem Titelverteidiger Matthias Glarner nach seinem fürchterlichen Sturz von der Gondel im Juni 2017 nie mehr ganz zu seiner einstigen Stärke hat zurückfinden können. Nach der Niederlage im 1. Gang gegen Armon Orlik biss sich Glarner am defensiv starken Nordostschweizer Lars Geisser die Zähne aus. Der Meiringer schwang überlegen, aber zum gültigen Resultat reichte es ihm nicht.
Ganz anders als Pirmin Reichmuth konnte sich Samuel Giger von seiner anfänglichen überraschenden Niederlage auffangen. Der Thurgauer wirkte wesentlich dezidierter als am Morgen in dem aus seiner Sicht enttäuschend verlaufenen Duell mit Nick Alpiger. Giger besiegte Joel Strebel, Nordwestschweizer, souverän.
Für Nick Alpiger selbst sieht es nach dem 2. Gang trotz seinem heroischen Sieg gegen Giger nicht mehr gut aus. Der Aargauer aus Staufen bei Lenzburg verlor gegen den Berner Eidgenossen Patrick Schenk. Noch schlimmer: Alpiger, gerade erst von einer Verletzung genesen, schien sich im Gang gegen Schenk erneut verletzt zu haben. Er verliess den Platz humpelnd. Es zeichnete sich ab, dass er den Wettkampf ganz aufgeben würde.
Die drei Favoriten, die sich am Morgen durchgesetzt hatten, gaben sich auch in der zweiten Passe keine Blösse. Christian Stucki gewann gegen Christoph Bieri, Joel Wicki gegen Simon Anderegg und Armon Orlik gegen Florian Gnägi. Alle drei überdrückten ihre Gegner am Boden, sodass sie nicht die Maximalnote erhielten.
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(sda)