Anadolu: Türkei bestellt nach Anschlagswarnung neun Botschafter ein


News Redaktion
International / 02.02.23 18:41

Die Türkei hat nach der Warnung vor Anschlägen und der Schliessung mehrerer europäischer Vertretungen im Land neun Botschafter einbestellt. "Die Botschafter von neun Ländern, einschliesslich der Länder, die die Arbeit ihrer Konsulate unter dem Vorwand der Bedrohung durch Terroranschläge in der Türkei ausgesetzt haben, wurden in das Aussenministerium einbestellt", meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag unter Berufung auf diplomatische Quellen.

ARCHIV - Der türkische Innenminister Süleyman Soylu spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Anne Pollmann/dpa (FOTO: Keystone/dpa/Anne Pollmann)
ARCHIV - Der türkische Innenminister Süleyman Soylu spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Anne Pollmann/dpa (FOTO: Keystone/dpa/Anne Pollmann)

Welche Länder genau betroffen waren und ob auch der deutsche Botschafter Jürgen Schulz darunter war, war zunächst unklar. Aus dem Auswärtigen Amt lag zunächst keine Bestätigung vor. Die Niederlande gaben bekannt, dass ihr Botschaft einbestellt worden war.

Deutschland, die USA und mehrere andere europäische Länder hatten ihre Staatsbürger vergangene Woche vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in der Türkei gewarnt und Anfang der Woche einen Teil ihrer Vertretungen geschlossen. Unter anderem sind das deutsche, das französische, das schweizerische und das britische Generalkonsulat in Istanbul betroffen. Die Schweizer Botschaft in Ankara hatte ebenfalls am Mittwoch ihre Türen geschlossen, die deutsche Botschaft in Ankara blieb vorerst geöffnet. Hintergrund der Warnungen sind islamfeindliche Aktionen in Europa wie etwa eine Koranverbrennung in Schweden.

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hatte zuvor deutlich gemacht, dass er statt einem wahren Anschlagsrisiko eine ausländische Verschwörung hinter den Schliessungen vermutet.

(sda)


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