Verloren hat er nicht, der FC Basel. Wieder nicht, und hat damit nach acht Partien unter Interimstrainer Heiko Vogel erst eine Niederlage hinnehmen müssen. Gefühlsmässig waren die Akteure des FCB am Donnerstagabend aber doch näher bei einer Niederlage als einem Sieg. Konnten sie zuletzt, als sie nach einer Europacup-Partie im mit Rasen ausgelegten Interviewraum Auskunft gaben, noch euphorisch vom Einzug in die Achtelfinals und einem hart erkämpften Sieg gegen Trabzonspor berichten, war die Stimmung diesmal, nach diesem 2:2 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Slovan Bratislava, deutlich bedrückter.
Weil sich die Basler mehr erhofft hatten, um mit einem guten Gefühl nächste Woche nach Bratislava zu reisen. Zeki Amdouni hatte im Vorfeld gesagt, dass das Team am besten so viele Tore Vorsprung herausschiesse, dass der slowakische Rekordmeister gar keine Möglichkeit mehr sehe, das Blatt im Rückspiel zu wenden.
Nun gibt es gar nichts zu wenden. Die beiden Teams stehen zur Hälfte des Pensums auf Augenhöhe, und der moralische Vorteil liegt eher nicht in Basler Händen. "Zu wenig mutig", seien sie gewesen, meinte Verteidiger Michael Lang, und Taulant Xhaka, der in Abwesenheit des verletzten Fabian Frei die Captainbinde tragen durfte, monierte, dass das Team in der zweiten Halbzeit "weniger bissig" aufgetreten sei und dem Gegner so ermöglicht habe, besser in eine Partie zu finden, die vorab zu Beginn fest im Griff der Basler schien.
Interimscoach Heiko Vogel sprach denn auch von "den besten 15 Minuten" seines Teams, seit er das Zepter übernommen hat. Der Deutsche musste aber auch die "schwerste zweite Halbzeit" in dieser Zeitspanne erwähnen. Eine Halbzeit, in der sie laut Vogel ruhig hätten weiterspielen müssen, stattdessen aber mit Ungenauigkeiten den Gegner ins Spiel gebracht hätten. "Sie haben sich das genommen, was wir ihnen gegeben haben", sagte der 47-Jährige. "Und wir haben ihnen zu viel gegeben."
Dass Schiedsrichter Rade Obrenovic dann zu einem Zeitpunkt abpfiff, nach dem die Basler gerade einen letzten Angriff gestartet hatten, vermochte die Laune Vogels ebenso wenig zu heben. "Comedy" sei’s bisweilen gewesen, was der slowenische Spielleiter auf dem Feld entschieden habe, meinte Vogel, der in der zweiten Halbzeit die Gelbe Karte gezeigt bekommen hatte. "Aber es ist noch alles drin."
So wahr die Aussage nach einem Unentschieden in einem Hinspiel ist, so wenig strahlt Heiko Vogel in diesem Moment aus, daran zu glauben, mit den Baslern den nächsten Coup im Europacup zu schaffen und wieder einmal in einen Viertelfinal einzuziehen. Aber vor dem Rückspiel gegen Trabzonspor in der Runde zuvor, war dieser Glaube nach der Niederlage noch kleiner. Und dann folgte zumindest eine kleine Basler Sternstunde.
(sda)