Berichte: "Taxi Teheran"-Regisseur Panahi beginnt Hungerstreik


News Redaktion
International / 02.02.23 11:53

Der preisgekrönte iranische Filmregisseur Jafar Panahi soll Berichten zufolge in den Hungerstreik getreten sein. Dies berichteten Filmschaffende am Mittwochabend in den sozialen Medien unter Berufung auf Panahis Familie.

ARCHIV - Reza Heydari (l) und Mina Khosravani nehmen den Spezialpreis der Jury für den inhaftierten iranischen Regisseur Panahi für dessen Film «No Bears» während der Abschlusszeremonie der 79. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig entgegen. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa (FOTO: Keystone/AP/Domenico Stinellis)
ARCHIV - Reza Heydari (l) und Mina Khosravani nehmen den Spezialpreis der Jury für den inhaftierten iranischen Regisseur Panahi für dessen Film «No Bears» während der Abschlusszeremonie der 79. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig entgegen. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa (FOTO: Keystone/AP/Domenico Stinellis)

Seit Juli 2022 sitzt der 62-Jährige im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran. Nach Angaben der Justiz sitzt der Regisseur dort eine sechsjährige Haftstrafe wegen "Propaganda gegen die Regierung" ab.

Panahi, der sich in seinen Filmen auch kritisch mit der Politik der Islamischen Republik auseinandersetzt, ist einer der international bekanntesten Regisseure des Landes. Für seinen jüngsten Film "No Bears" bekam er in Abwesenheit auf den Filmfestspielen in Venedig einen Spezialpreis der Jury. Er erhielt im Laufe seiner Karriere viele weitere Auszeichnungen, etwa 2015 den Hauptpreis der Berlinale für "Taxi Teheran".

Mehrere bekannte Filmschaffende und Regisseure sind im Iran inhaftiert. Unter ihnen befindet sich auch der Berlinale-Gewinner Mohammed Rassulof. Im Rahmen der jüngsten Demonstrationen wurden zwischenzeitlich auch Schauspielerinnen inhaftiert, die sich mit der von Frauen angeführten Protestwelle solidarisiert hatten. Rassulof und Panahi hatten sich im Sommer vergangenen Jahres kritisch zu einem Einsturz einer im Bau befindlichen Einkaufspassage geäussert.

Auslöser der jüngsten Protestwelle im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam Mitte September. Sie war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstosses gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden. In den vergangenen Wochen nahmen die Strassenproteste wieder ab. Ihren Unmut drücken viele Frauen inzwischen durch zivilen Ungehorsam aus, etwa indem sie den Kopftuchzwang ignorieren.

(sda)


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