Bundesökonomen erwarten weiterhin unterdurchschnittliches Wachstum


News Redaktion
Wirtschaft / 16.03.23 09:03

Die Ökonomen des Bundes erwarten im laufenden Jahr eine schwache Konjunkturentwicklung. Eine Rezession droht aber weiterhin nicht.

Die Ökonomen des Bundes haben die Konjunkturprognose leicht angehoben. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER)
Die Ökonomen des Bundes haben die Konjunkturprognose leicht angehoben. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER)

Die Expertengruppe des Bundes prognostiziert für 2023 sogar ein leicht höheres Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Vor drei Monaten waren sie noch von einem Plus von 0,7 Prozent ausgegangen. Für 2024 lautet die Prognose nun auf 1,8 nach 1,9 Prozent.

International präsentiere sich die Wirtschaftslage derzeit etwas positiver als noch in der Prognose von Dezember angenommen, heisst es zur Begründung. In China etwa habe nach dem Ausstieg aus der Null-Covid-Politik eine deutliche Konjunkturerholung eingesetzt. Daneben hat sich die Energielage in Europa in den vergangenen Monaten entspannt.

Auf der negativen Seite hat sich laut den Bundesökonomen allerdings die Kerninflation in den grossen Industrieländern zuletzt weniger günstig entwickelt als erwartet. Und auch hierzulande sei mit zunächst verhältnismässig hohen Teuerungsraten zu rechnen. Konkret wird für 2023 eine Teuerung von 2,4 nach 2,2 Prozent vorhergesagt, für 2024 dann aber nur noch von unverändert 1,5 Prozent.

Die konjunkturelle Abkühlung dürfte sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar machen und die Arbeitslosigkeit allmählich steigen lassen. Allerdings wurde die Prognose für die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2023 auf 2,0 von 2,3 gesenkt. 2024 dürfte dann aber laut der Prognose ein höherer Wert von 2,3 Prozent erreicht werden.

Wie üblich werden die Risiken für die Prognose erwähnt. Insbesondere könnte sich die Inflation als noch nachhaltiger erweisen, heisst es in der Mitteilung. Zudem blieben Risiken wegen der Energieversorgung und der Energiepreise insbesondere mit Blick auf den kommenden Winter bestehen.

(sda)


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