Churer Stadtpräsident rechtfertigt hohe Ausgaben


News Redaktion
Schweiz / 16.03.23 12:17

Die Stadt Chur hat das Rechnungsjahr 2022 mit einem Gewinn von 16,9 Millionen Franken abgeschlossen. Das sind jedoch 6,7 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Dennoch investiert die Stadt kräftig weiter.

In Chur herrscht trotz geringerer Einnahmen eine hohe Bautätigkeit. Das Rechnungsjahr 2022 schloss die Stadt jedoch mit einem Plus von 16, 9 Millionen Franken ab. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER)
In Chur herrscht trotz geringerer Einnahmen eine hohe Bautätigkeit. Das Rechnungsjahr 2022 schloss die Stadt jedoch mit einem Plus von 16, 9 Millionen Franken ab. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER)

Die Herausforderung für die Politik sei, das eingenommene Geld wieder auszugeben, sagte der Churer Stadtpräsident Urs Marti (FDP) am Donnerstag vor den Medien. So investierte die Stadt 2022 fast 43 Millionen Franken. Gemäss Budget wären sogar fast 68 Millionen Franken vorgesehen gewesen.

Gründe für diese Budgetunterschreitungen um 37 Prozent seien Einsprachen und Verzögerungen bei geplanten Bauten, so etwa bei der neuen Schul- und Sportanlage Fortuna. Dort waren gemäss Budget 22 Millionen Franken vorgesehen, tatsächlich konnten erst 11,4 Millionen Franken investiert werden.

Ziel sei es, den Nachkommen eine gesunden Stadt zu hinterlassen, so Marti weiter. Deshalb soll auch in Zukunft viel Geld investiert werden. Für das laufende Jahr sind Ausgaben in der Höhe von 77 Millionen Franken geplant. Erst am Wochenende stimmte das Churer Stimmvolk zwei Vorhaben in Millionenhöhe zu: Einem Ausbau des Fernwärmenetzes und einer neuen Stadthalle.

Im langjährigen Vergleich stiegen die Einnahmen aus den Steuern natürlicher Personen deutlich an und sorgten zusammen mit einer Auflösung von Abschreibungen aus dem Vorjahr für ein Ertragsplus von 6,6 Millionen Franken gegenüber dem Budget. Einzig das Rechnungsjahr 2021 stand wegen einer hohen Nachzahlung einer Person steuertechnisch besser da. Gegenüber der Rechnung von damals erwirtschaftete die Stadt nun über 18 Millionen Franken weniger.

Aber auch ohne diesen Sondereffekt sei der Finanzhaushalt der Stadt "extrem stabil", erklärte der Stadtpräsident. Auch wenn der Selbstfinanzierungsgrad von 188 Prozent im Jahr 2018 auf 70 Prozent im 2022 gesunken ist, blieb die Eigenkapitalquote mit 72 Prozent konstant. Im Vergleich zu vor zehn Jahren gab die Stadt heuer fast 13 Mal mehr Geld aus, senkte im Gegenzug aber auch die Schulden um 15 Millionen Franken.

(sda)


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