Der FC Winterthur zeigt sich selbst, wie es nicht geht


News Redaktion
Sport / 26.05.23 01:12

Just in der heissesten Phase der Saison vergisst der FC Winterthur beim 0:2 gegen Zürich seine Tugenden. Es ist ein Warnschuss für das, was dem Underdog der Super League noch bevorstehen könnte.

So gehts: Samir Ramizi und die Winterthurer müssen dahin gehen, wo es wehtut, wenn es mit dem Ligaerhalt klappen soll (FOTO: KEYSTONE/PATRICK B. KRAEMER)
So gehts: Samir Ramizi und die Winterthurer müssen dahin gehen, wo es wehtut, wenn es mit dem Ligaerhalt klappen soll (FOTO: KEYSTONE/PATRICK B. KRAEMER)

"Wenn du so in die Zweikämpfe gehst, mit so einer schwachen Mentalität, und den Gegner zum Toreschiessen einlädst, kannst du kein Spiel gewinnen, egal mit welchem System du spielst", sagte Roman Buess nach der Heimniederlage am Donnerstag, die den Aufsteiger am zweitletzten Spieltag ans Tabellenende geworfen hätte, wäre Sion im Wallis die Partie gegen Luzern (1:2) nach einer Führung nicht entglitten.

Auch Bruno Berner, der Trainer der Winterthurer, sprach von einem ungenügenden Auftritt seiner Mannschaft, zumindest in der ersten Halbzeit. "Wenn ich diese frühen Gegentore anschaue, habe ich das Gefühl, dass die Nervosität vielleicht eine Rolle spielte. Der FCZ hat uns kalt erwischt", befand Berner. 0:1 stand es nach sechs Minuten, 0:2 nach weniger als einer Viertelstunde.

Es war Winterthurs dritte Niederlage in Folge und die sechste in den letzten sieben Spielen. Der Durchhänger des über weite Strecken der Saison aufmüpfigen, schwer zu bezwingenden Liga-Aussenseiters kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Und doch ist die Hoffnung auf den direkten Ligaerhalt als Tabellen-Neunter vor dem FC Sion längst nicht verflogen.

"Die Leistung in der zweiten Halbzeit war absolut in Ordnung. Die Mannschaft hat toll gekämpft und ein grosses Engagement gezeigt", hielt Berner fest. "Und hey: Wir haben den 36. Spieltag und sind immer noch dabei! Wir haben es in den eigenen Füssen. Das ist doch eine schöne Aufmunterung in der Niederlage."

Tatsächlich geht Winterthur dank Sions Schwächen nicht als Schlusslicht ins letzte Spiel beim Meister YB, der sich sechs Tage vor dem Cupfinal kaum wird gehen lassen. Die beiden Abstiegskandidaten trennt ein Punkt, Sion steht damit am Pfingstmontag in St. Gallen mehr unter Druck als Winterthur in Bern, müsste nervöser sein.

Die Leistung im Match gegen den FCZ könnte der Winterthurer Mannschaft im Saisonfinish sogar helfen. Schliesslich wurde den Akteuren vor Augen geführt, dass ohne die kämpferischen Tugenden, die ihnen trotz der spielerischen Limiten beachtliche 32 Punkte eingebracht haben, kaum etwas zu gewinnen sein wird - weder gegen die Young Boys und wohl auch nicht in der allfälligen Barrage gegen den unbelasteten Dritten der Challenge League.

"Ich glaube nicht, dass wir eine schlechte Mentalität haben. Wir haben eine intakte Mannschaft, heute war einfach kein gutes Spiel", betonte Mittelstürmer Buess, der am Montag erneut für Joaquin Ardaiz auflaufen könnte, weil bei diesem die Knieprobleme am Donnerstag vor der geplanten Einwechslung erneut auftraten. Die Leistung gegen den FC Zürich soll also ein mahnendes Beispiel sein, wie es nicht geht - ein Warnschuss.

(sda)


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