Lucien Favre gilt als Trainer, der selbst bei vermeintlich makellosen Auftritten seiner Equipe Verbesserungspotenzial ausmacht. So blieben dem 61-jährigen Waadtländer beim 2:0-Auswärtssieg in Prag die Schwächen seiner Borussia sicher nicht verborgen - vielmehr waren sie auch für weniger perfektionistisch veranlagte Beobachter augenfällig. In der Offensive fehlte es Gelbschwarz mit Ausnahme von Doppeltorschütze Achraf Hakimi an Effizienz, die Abwehr präsentierte sich einmal mehr nicht immer sattelfest.
Dass mit Hakimi ein nomineller Aussenverteidiger für die Dortmunder Tore in der 35. respektive 89. Minute sorgte, war von symbolischem Wert. Seinen Offensivkollegen, allen voran dem englischen Youngster Jadon Sancho, fehlte es aus aussichtsreichsten Positionen an Kaltblütigkeit. Nach einer guten halben Stunde sorgte also der 20-jährige Marokkaner in Anschluss an einen BVB-Konter im Alleingang für das 1:0, zwei Minuten vor Schluss nutzte Hakimi erneut einen raschen Gegenstoss zum 2:0. Mit seinem Tor zum 1:0 beendete er zudem die 307 Minuten dauernde Torflaute des BVB in der Champions League.
Vor und zwischen den beiden Toren von Hakimi war der BVB aber auch immer Mal wieder auf die Dienste von Goalie Roman Bürki angewiesen. So rettete der 28-jährige Schweizer nach 20 Minuten und 52 Minuten jeweils gegen den alleine auf ihn zulaufenden Slavia-Angreifer, nach 24 Minuten lenkte er einen auf den ersten Pfosten gezogenen Freistoss von Nicolae Stanciu am Pfosten vorbei.
Immerhin brachte die Borussia, bei der neben Bürki im Goal mit Innenverteidiger Manuel Akanji ein zweiter Schweizer im Einsatz stand, die Führung diesmal über die Zeit. Zuletzt hatte Favres Team in der Bundesliga gegen Bremen und die Eintracht Frankfurt nach Führungen jeweils noch remisiert. Favre werden die Verbesserungsvorschläge vorerst nicht ausgehen.
(sda)