Erhöhte Fluktuation bei Lehrpersonen im Kanton Schwyz


News Redaktion
Regional / 13.03.23 10:19

Im vergangenen Schuljahr haben so viele Lehrerinnen und Lehrer die Schwyzer Volksschule verlassen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Knapp 30 Prozent suchten sich eine neue Anstellung in einem anderen Kanton.

Der Kanton Schwyz verzeichnet eine erhöhte Fluktuation bei den Lehrpersonen. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS)
Der Kanton Schwyz verzeichnet eine erhöhte Fluktuation bei den Lehrpersonen. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS)

Es könne vermutet werden, dass die erhöhte Fluktuation gerade auch in Zeiten des Lehrpersonenmangels mit der Lohnfrage zusammenhänge, sagte Patrick von Dach, Departementssekretär des Bildungsdepartements, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die angrenzenden Kantone Zürich und Zug beispielsweise zahlten höhere Löhne.

Konkret verliessen im vergangenen Jahr 226 Lehrerinnen und Lehrer die Schwyzer Volksschule. Das sind 45 Personen mehr als im Vorjahr, wie aus der am Montag veröffentlichten Lehrpersonenstatistik 2022/2023 hervor geht. Und, wie von Dach sagt, so viele wie in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr. Er nennt es einen "natürliche Schwankung mit erhöhter Ausprägung".

Insgesamt stieg die Anzahl der Vollzeitpensen an der öffentlichen Volksschule im Kanton Schwyz gegenüber dem Vorjahr um 10 auf neu 1330. Weiterhin steigend sei der Frauenanteil bei den Lehrpersonen, heisst es in der Medienmitteilung zur Lehrpersonenstatistik. Dieser liege über alle Stufen der Volksschule hinweg bei aktuell 78,2 Prozent (Vorjahr: 76,9 Prozent). Am höchsten ist der Frauenanteil im Kindergarten mit 99,3 Prozent, am geringsten auf der Sekundarstufe I mit 55,5 Prozent.

Im Kanton Schwyz hatte der Erziehungsrat eine Projektgruppe eingesetzt, welche die Ursachen des Lehrerinnen- und Lehrermangels analysieren und Massnahmen vorschlagen sollte. Mitte Februar stufte er den Analyse- und Massnahmenbericht der Projektgruppe als ungenügend ein und verlangte zusätzliche Abklärungen. Offenbar hatte der Bericht "zu wenig Fleisch am Knochen", wie Bildungsdirektor Michael Stähli (Mitte) sagte, der den Erziehungsrat präsidiert.

Auf das Schuljahr 2023/24 wird es wegen der Verzögerung keine neue Massnahmen gegen den Lehrerinnen- und Lehrermangel geben.

(sda)


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