EZB-Chefin bekräftigt Entschlossenheit im Kampf gegen Inflation


News Redaktion
Wirtschaft / 22.03.23 11:44

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation im Euroraum trotz der jüngsten Bankenturbulenzen bekräftigt.

Die EZB will weiter entschlossen für das Zwei-Prozentziel bei der Inflation kämpfen. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/EPA/JULIEN WARNAND)
Die EZB will weiter entschlossen für das Zwei-Prozentziel bei der Inflation kämpfen. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/EPA/JULIEN WARNAND)

"Wir werden für Preisstabilität sorgen, und die Rückführung der Inflation auf mittlere Sicht zu einem Wert von 2 Prozent ist nicht verhandelbar", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt.

Die Notübernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS und die Schieflage einiger kleinerer US-Institute hatten Sorgen auch um die Banken der Eurozone geschürt. Der europäische Bankensektor sei Dank starker Kapital- und Liquiditätspositionen widerstandsfähig, sagte Lagarde.

Die EZB sei angesichts der aktuellen Marktspannungen bereit, das Finanzsystem erforderlichenfalls mit Liquiditätshilfen zu unterstützen und die reibungslose Transmission der Geldpolitik aufrechtzuerhalten. "Eines steht fest: Es gibt keinen Zielkonflikt zwischen Preis- und Finanzstabilität", bekräftigte Lagarde.

Die EZB hatte vergangene Woche trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent angehoben. Für die Zukunft legte sich die Notenbank nicht fest. Lagarde machte deutlich, dass sich die Währungshüter nach Wirtschaftsdaten richten werden.

Die Euro-Währungshüter streben für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Diese Zielmarke ist seit Monaten weit entfernt.

Im Februar lag die Inflationsrate im gemeinsamen Währungsraum bei 8,5 Prozent nach 8,6 Prozent im Januar. Angeheizt wurde die Teuerung zunächst vor allem von gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen. Inzwischen erfasst der Preisanstieg immer weitere Bereiche des Lebens.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Swisscom verzichtet auf Preiserhöhungen für Privatkundschaft
Wirtschaft

Swisscom verzichtet auf Preiserhöhungen für Privatkundschaft

Die Swisscom verzichtet bis Ende 2024 auf Preiserhöhungen bei Abonnements für die Privatkundschaft. "Im Verlauf des kommenden Jahres werden wir die Lage analysieren und uns festlegen, wie es nach 2024 weitergeht", sagte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann.

China wirft US-Verteidigungsminister
International

China wirft US-Verteidigungsminister "falsche Anschuldigungen" vor

China hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin "falsche Anschuldigungen" vorgeworfen. In einer Reaktion auf die Rede von Austin bei dem asiatischen Sicherheitsforum Shangri-La-Dialog in Singapur sagte der Sprecher des chinesischen Delegation, Jing Jianfeng, am Samstag, die Indopazifik-Strategie der USA setze nur die amerikanische Vorherrschaftspolitik fort.

Zugkatastrophe mit über 200 Toten erschüttert Indien
International

Zugkatastrophe mit über 200 Toten erschüttert Indien

Bei einem der verheerendsten Zugunglücke der vergangenen Jahrzehnte sind im Osten Indiens mindestens 233 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden rund 900 Menschen verletzt, wie die Behörden des Bundesstaats Odisha am Samstagmorgen mitteilten. Da noch weitere Tote unter den umgestürzten Waggons vermutet wurden und die Rettungskräfte während der Nacht unter erschwerten Bedingungen zu arbeiten hatten, sind weiter steigende Opferzahlen zu befürchten.

Listenverbindung von GLP, Grünen und SP für Nationalratswahlen
Schweiz

Listenverbindung von GLP, Grünen und SP für Nationalratswahlen

GLP, Grüne und SP haben sich im Kanton St.Gallen für die Nationalratswahlen vom 22. Oktober zu einer Listenverbindung zusammen geschlossen. Damit sollen die vier Sitze der ökologischen und progressiven Parteien gesichert werden.