Gemeinde Stäfa kritisiert Andreas Glarner (SVP) aufs Schärfste


News Redaktion
Schweiz / 17.05.23 12:16

Wegen des abgesagten "Gender-Tags" ist das Stäfner Gemeindepräsidium mit den Anstiftern des Shitstorms hart ins Gericht gegangen. Die Gemeinde kritisierte in einer Mitteilung vor allem den Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner.

"Mehr als bedenklich für einen Nationalrat": Die Gemeinde Stäfa kritisiert den Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner aufs Schärfste. Er hatte mit einem Twitter-Post den Shitstorm gegen den "Gender-Tag" lanciert. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/ANTHONY ANEX)

"In Stäfa dulden wir unter keinen Umständen, dass unsere Behördenmitglieder und Mitarbeitenden auf diese Weise blossgestellt, herabgewürdigt und bedroht werden", teilte die Gemeinde in einer sehr deutlich formulierten Mitteilung vom Mittwoch mit. Die Hetze und Polemik sei verwerflich.

Kritik übte die Gemeinde Stäfa vor allem an SVP-Nationalrat Andreas Glarner. Mit seiner unqualifizierten Kritik und den Entlassungsforderungen gegenüber gewählten Behördenmitgliedern und der Schulleitung habe sich Glarner als schlechter Demokrat entpuppt. "Mehr als bedenklich für einen Nationalrat."

Glarner gehe es nur darum, ein Thema wahlkämpferisch auszuschlachten und um seine "masslose Gier nach politischer Aufmerksamkeit". Verantwortung für das, was er auslöse, übernehme er keine.

Die Polizei riet der Gemeinde wegen der Drohungen schliesslich von der Durchführung des Gender-Tags ab. Am Montag, als der Anlass hätte stattfinden sollen, musste sie dennoch vor Ort intervenieren. Was genau passierte, war bei der Gemeinde nicht zu erfahren. Die Büros waren wegen Auffahrt bereits ab Mittwochmittag geschlossen.

Der abgesagte "Gender-Tag" von Stäfa sorgte am Montag bereits für Streit im Zürcher Kantonsrat. Linke Parteien forderten von der SVP vergeblich eine Entschuldigung. Diese sieht das Problem bei der Schule Stäfa, welche die Einladung schlecht gestaltet habe.

Den Anlass "Gender-Tag" zu nennen und auf die Einladung Sternchen und ein Transgender-Logo zu drucken, sei falsch gewesen. Da hätten die Verantwortlichen Fehler gemacht, so die SVP-Sprecherin. Es sei nicht erstaunlich, wenn Eltern so den Eindruck erhalten hätten, dass ihre Kinder "mit der Transgender-Ideologie konfrontiert" würden.

Glarner hatte die Einladung zum "Gender-Tag" auf Twitter gepostet und den Shitstorm damit lanciert. An der Sekundarschule Stäfa werden seit zehn Jahren "Gender-Tage" zu Themen wie Geschlechterrollen, Gleichstellung und Sexualität durchgeführt.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Italien stellt Wiederaufnahme der Dublin-Übernahmen in Aussicht
Schweiz

Italien stellt Wiederaufnahme der Dublin-Übernahmen in Aussicht

Italien hat der Schweiz die Aufhebung der Rücknahme-Blockade von Flüchtlingen in Aussicht gestellt. Allerdings muss es davor die Unterbringungskapazitäten ausbauen, wie Innenminister Matteo Piantedosi bei einem Treffen mit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider sagte.

Kreml macht Kiew für Drohnenangriffe verantwortlich
International

Kreml macht Kiew für Drohnenangriffe verantwortlich

Russland hat die Drohnenattacken auf seine Hauptstadt Moskau als Antwort der Ukraine auf russische Angriffe gegen die ukrainische Führung bezeichnet.

Wawrinka unterliegt in der 2. Runde des French Open
Sport

Wawrinka unterliegt in der 2. Runde des French Open

Das French Open ist für Stan Wawrinka (ATP 89) in der 2. Runde zu Ende. Der letzte verbliebene Schweizer unterliegt dem Australier Thanasi Kokkinakis (ATP 108) 6:3, 5:7, 3:6, 7:6 (7:4), 3:6.

Zwischenfall zwischen China und USA über Südchinesischem Meer
International

Zwischenfall zwischen China und USA über Südchinesischem Meer

Zwischen China und den USA ist es über dem Südchinesischen Meer zu einem Zwischenfall mit zwei Militärflugzeugen gekommen. Das US-Pazifikkommando warf dem Piloten eines chinesischen Kampfjets ein "unnötig aggressives" Abfangmanöver mit einem US-Aufklärungsflugzeug vor.