Die international angesehene Menschenrechtsorganisation wurde 2021 auf Anweisung der russischen Behörden aufgelöst, weil sie gegen Gesetze verstossen haben soll. Memorial lehnte es ab, den umstrittenen Titel "ausländischer Agent" zu tragen. Die Organisation setzt sich seit vielen Jahren für politisch Verfolgte und Gefangene ein. Das Verfahren wegen angeblicher Rehabilitierung des Nazismus wurde Anfang des Monats eingeleitet. Das entsprechende Gesetz ist Teil der russischen Geschichtspolitik. Diese zielt darauf ab, unbequeme Aspekte der russischen Geschichte auszublenden.
Memorial ist für die Aufarbeitung von Verbrechen der kommunistischen Gewaltherrschaft bekannt. Bei den aktuellen Ermittlungen gehe es nach Angaben der Behörden um den Verdacht, dass Memorial in seine Opferlisten auch Menschen aufgenommen habe, die im Zweiten Weltkrieg mit Nazi-Deutschland kooperierten.
(sda)