IAEA: 2,5 Tonnen Uran in Libyen verschwunden


News Redaktion
International / 16.03.23 08:27

In Libyen sind etwa 2,5 Tonnen an Uranerz-Konzentrat aus einer Lagerstätte verschwunden. Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) entdeckten diese Woche, dass sich das in zehn Fässern gelagerte Material nicht mehr an dem vorgesehenen Ort befand, wie ein IAEA-Sprecher in der Nacht zum Donnerstag bestätigte. "Die Atomenergiebehörde wird weitere Schritte unternehmen, um zu klären, unter welchen Umständen das Kernmaterial entfernt wurde und wo es sich derzeit befindet", teilte der Sprecher in Wien mit. Der Gouverneursrat der IAEA sei informiert worden.

IAEA-Chef Grossi: Seine Behörde teilte nun mit, dass in Libyen zehn Fässer Uranerz-Konzentrat verschwunden sind. Foto: Heinz-Peter Bader/AP (FOTO: Keystone/AP/Heinz-Peter Bader)
IAEA-Chef Grossi: Seine Behörde teilte nun mit, dass in Libyen zehn Fässer Uranerz-Konzentrat verschwunden sind. Foto: Heinz-Peter Bader/AP (FOTO: Keystone/AP/Heinz-Peter Bader)

Uranerz-Konzentrat ist schwach radioaktiv. In dem Material kann aber keine nukleare Kettenreaktion ausgelöst werden. Um das Konzentrat für Atomkraftwerke oder gar für Atomwaffen einzusetzen, müsste es zuerst in komplexen technischen Anlagen in einer Reihe von Schritten weiterverarbeitet werden.

Wegen des langjährigen Bürgerkriegs herrschen in Libyen Chaos und politische Instabilität. Im Jahr 2003 gab das nordafrikanische Land sein geheimes Programm zur Entwicklung von Atomwaffen auf. Unter dem damaligen Machthaber Muammar al-Gaddafi wurden in den 1970er und 80er Jahren mehr als 2000 Tonnen Uranerz-Konzentrat aus dem Nachbarland Niger importiert.

(sda)


Anzeige
Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Uber-Fahrer: Niederländische Gesellschaften sind AHV-pflichtig
Regional

Uber-Fahrer: Niederländische Gesellschaften sind AHV-pflichtig

Die niederländische Uber B.V. und die Rasier Operation B.V. müssen für das Jahr 2014 für ihre Fahrer AHV-Beiträge zahlen. Dies hat das Bundesgericht entschieden. Es hat zwei Beschwerden der Ausgleichskasse das Kantons Zürich teilweise gutgeheissen.

Proteste und Tränengas im Libanon - Währung verfällt weiter
International

Proteste und Tränengas im Libanon - Währung verfällt weiter

Im Libanon haben Dutzende Armee-Pensionäre gegen die sich weiter verschlechternde Wirtschaftslage und den politischen Stillstand demonstriert.

Nato-Staaten erhöhen Verteidigungsausgaben nur mässig
International

Nato-Staaten erhöhen Verteidigungsausgaben nur mässig

Die 30 Nato-Staaten haben im vergangenen Jahr nach jüngsten Schätzungen rund 1,2 Billionen US-Dollar für Verteidigung ausgegeben.

EU-Autoabsatz erholt sich weiter
Wirtschaft

EU-Autoabsatz erholt sich weiter

In der EU erholt sich der Automarkt weiter von Lieferkettenproblemen. Im Februar stieg die Zahl der neu zugelassenen Privatfahrzeuge gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum um 11,5 Prozent auf 802'763 Exemplare.