Im Nidwaldner Denkmalschutz soll es neu Schutzverträge geben


News Redaktion
Regional / 10.02.23 11:27

In Nidwalden sollen Gebäude neu nicht mehr nur durch eine Verfügung, sondern auch mit einer vertraglichen Regelung unter Schutz gestellt werden können. Dies schlägt der Regierungsrat in seiner Revision der Denkmalschutzgesetzgebung vor, die er in die Vernehmlassung geschickt hat.

Der Nidwaldner Regierungsrat Res Schmid (SVP) muss zum zweiten Mal als Bildungs- und Kulturdirektor die Denkmalpflege neu organisieren. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)
Der Nidwaldner Regierungsrat Res Schmid (SVP) muss zum zweiten Mal als Bildungs- und Kulturdirektor die Denkmalpflege neu organisieren. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)

Letztmals hatte Nidwalden 2014 die oft zu Konflikten führende Unterschutzstellung von Gebäuden neu geregelt. Zu einer Entspannung hat dies gemäss einer Mitteilung der Regierung vom Freitag aber nicht geführt.

Die Denkmalschutzkommission, die damals vergrössert und mit mehr Kompetenzen ausgestattet worden war, soll deswegen wieder verkleinert werden. Sie soll wie schon vor 2014 eine beratende Fachkommission sein.

Eine zentrale vom Regierungsrat vorgeschlagene Neuerung ist, dass eine Unterschutzstellung nicht mehr nur vom Kanton verfügt, sondern auch mittels eines Vertrages zwischen Kanton und Grundeigentümer geregelt werden kann. Es handelt sich dabei um einen öffentlich-rechtlicher Vertrag, der ins Grundbuch eingetragen wird.

In einem solchen Schutzvertrag könnten sehr spezifische, auf das Objekt bezogene Lösungen vereinbart werden, schreibt der Regierungsrat in seiner Vernehmlassungsbotschaft. Im Vertrag könne nicht nur den Ansprüchen des Denkmalschutzes Rechnung getragen werden, sondern es könnten auch die Bedürfnisse der Eigentümer langfristig festgehalten werden.

Der Regierungsrat ist überzeugt, dass mit Schutzverträgen die Akzeptanz von Unterschutzstellungen erhöht werde kann. Er beruft sich dabei auf seine Erfahrungen mit einem Projekt auf dem Stanser Dorfplatz.

Neu sollen gegen Unterschutzstellungen, wie bei einem Baubewilligungsverfahren, Einwendungen gemacht werden können. Eine Einwendung gegen einen Schutzvertrag führt dazu, dass der Vereinbarungsweg wieder aufgegeben werden muss und das Verfügungsverfahren zum Zuge kommt.

Die Vernehmlassung dauert bis am 12. Mai. Das revidierte Gesetz soll im Frühling 2024 in Kraft treten.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Luzerner Kantonsrat will keine Partnerschaft mit Ukraine
Regional

Luzerner Kantonsrat will keine Partnerschaft mit Ukraine

Der Kanton Luzern soll mit keiner ukrainischen Provinz eine Partnerschaft eingehen. Der Kanton kümmere sich um geflüchtete Personen, ein Einsatz vor Ort sei aber nicht seine Sache, befand das Parlament am Montag.

Schadensarmes 2022 für Glarner Gebäudeversicherung
Wirtschaft

Schadensarmes 2022 für Glarner Gebäudeversicherung

Die Glarner Gebäudeversicherung blickt auf ein relativ schadensarmes Jahr zurück. Sie bearbeitete rund 1000 Schadenfälle, 300 weniger als im langjährigen Durchschnitt.

Studie: Rund jeder dritte 15-Jährige hat Nikotinprodukte konsumiert
Schweiz

Studie: Rund jeder dritte 15-Jährige hat Nikotinprodukte konsumiert

Sucht Schweiz macht sich Sorgen wegen des Nikotinkonsums von Jugendlichen und fordert von der Politik mehr Schutz. Von den 15-Jährigen hat 2022 jeder und jede dritte innerhalb von einem Monat mindestens ein Tabak- oder Nikotinprodukt konsumiert.

Kampf gegen Banden: UN besorgt über Haftbedingungen in El Salvador
International

Kampf gegen Banden: UN besorgt über Haftbedingungen in El Salvador

Die Vereinten Nationen haben sich besorgt über die Lage von Häftlingen in El Salvador gezeigt. Im ersten Jahr seit der Verhängung des Ausnahmezustands im Kampf gegen kriminelle Banden seien in dem mittelamerikanischen Land 90 Menschen im Gewahrsam gestorben, sagte die Pressesprecherin des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Martha Hurtado, am Dienstag in Genf. Es gebe zudem Berichte über lange Einzelhaftstrafen, überfüllte Einrichtungen und Misshandlungen von festgenommenen Verdächtigen.