Kampf gegen Banden - El Salvador eröffnet neue Mega-Haftanstalt


News Redaktion
International / 01.02.23 19:32

In El Salvador sollen Bandenmitglieder künftig in einem neuen grossen Gefängniskomplex untergebracht werden. Präsident Nayib Bukele präsentierte die bereits fertigen Anlagen in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) bei einem Rundgang in einem Video, das landesweit im Fernsehen des mittelamerikanischen Landes ausgestrahlt wurde. Dort sollen ab einem noch unbestimmten Zeitpunkt bis zu 40 000 Gefangene eingesperrt werden.

dpatopbilder - HANDOUT - In dem neuen Gefängniskomplex sollen bis zu 40 000 Gefangene eingesperrt werden. Foto: --/Presidencia El Salvador/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits (FOTO: Keystone/Presidencia El Salvador/--)
dpatopbilder - HANDOUT - In dem neuen Gefängniskomplex sollen bis zu 40 000 Gefangene eingesperrt werden. Foto: --/Presidencia El Salvador/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits (FOTO: Keystone/Presidencia El Salvador/--)

Die Haftanlage in Tecoluca, rund 75 Kilometer südöstlich der Hauptstadt San Salvador, sei ein wesentlicher Faktor, um den Kampf gegen die gewalttätigen Banden vollständig zu gewinnen, schrieb der konservative Bukele auf Twitter. Das Gefängnis nimmt nach Angaben der Regierung insgesamt eine Fläche von 165 Hektar im Zentrum des Landes ein. Rund 850 Soldaten und Polizisten sollen es überwachen.

Seit knapp einem Jahr gilt in dem Land mit sechs Millionen Einwohnern der Ausnahmezustand. Eine Reihe von Grundrechten wurde eingeschränkt. Dadurch will die Regierung die Gewalt der kriminellen Banden eindämmen. Mehr als 62 000 mutmassliche Bandenmitglieder wurden seitdem festgenommen, die Mordrate ging zuletzt deutlich zurück.

Menschenrechtsaktivisten sprechen allerdings von willkürlichen Festnahmen. Mit einer Gefangenenrate von 605 pro 100 000 Einwohner hat El Salvador laut der Datenbank "World Prison Brief" bereits mehr Inhaftierte als jedes andere Land. Fast 40 000 Menschen sind demnach im Gefängnis.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

New York wappnet sich vor wahrscheinlicher Trump-Anklage für Proteste
International

New York wappnet sich vor wahrscheinlicher Trump-Anklage für Proteste

Vor einer erwarteten Anklage gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bereitet sich New York auf mögliche Proteste vor.

Paris Saint-Germain verliert erneut gegen Rennes
Sport

Paris Saint-Germain verliert erneut gegen Rennes

Bis zur WM-Pause im November konnte Paris Saint-Germain von einer Ligue-1-Saison ohne Niederlage träumen. Nun kassierte es mit dem 0:2 gegen Rennes die bereits vierte Pleite im 2023.

Luzerner Kantonsrat nimmt vom Gleichstellungsbericht Kenntnis
Regional

Luzerner Kantonsrat nimmt vom Gleichstellungsbericht Kenntnis

Der Kantonsrat hat von einem regierungsrätlichen Planungsbericht zur Förderung der Gleichstellung zustimmend Kenntnis genommen. Es handelt sich um den ersten Bericht des Kantons zu diesem Thema.

Putin fliegt zu unangekündigtem Besuch auf annektierte Halbinsel Krim
International

Putin fliegt zu unangekündigtem Besuch auf annektierte Halbinsel Krim

Kremlchef Wladimir Putin ist zum neunten Jahrestag der russischen Annexion der Krim zu einem unangekündigten Besuch auf der Schwarzmeer-Halbinsel eingetroffen. "Unser Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin hat es drauf, zu überraschen", schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Samstag in seinem Telegram-Kanal. Das Staatsfernsehen verbreitete Bilder, auf denen der Kremlchef bei der Eröffnung einer Kunstschule für Kinder in Sewastopol zu sehen war.