Kantonsrats-Kommission ist gegen strengere Absenzen-Regelung


News Redaktion
Schweiz / 27.01.23 10:01

Die St. Galler Mittelschulen sollen Absenzen von Schülerinnen und Schülern weiterhin selber regeln dürfen. Die vorberatende Kommission des Kantonsrats lehnt eine von der Regierung vorgeschlagene strengere Regelung ab. Anlass zu den restriktiven Vorschlägen gaben die Klimastreiks.

St. Galler Jugendliche am weltweiten Klimastreiktag im Mai 2019 in St. Gallen. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER)
St. Galler Jugendliche am weltweiten Klimastreiktag im Mai 2019 in St. Gallen. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER)

Die Regierung legte dem Kantonsrat zwei Anpassungen des Mittelschulgesetztes vor. Eine davon betrifft die Absenzen. So sollten Schülerinnen und Schüler nicht mehr Urlaub erhalten, um an Klimastreiks teilzunehmen. Der Kantonsrat hatte dies mit der Gutheissung einer Motion gefordert.

Die vorberatende Kommission lehnt jetzt aber eine strengere Absenzenregelung ab. Eine Änderung sei nach Ansicht der Kommission unnötig, heisst es in einer Mitteilung des Kantons vom Freitag. Die Handhabung von Absenzen sei eine Führungsaufgabe, für die weiterhin die Mittelschulen selbst zuständig sein sollten.

Gemäss Vorschlag der Regierung soll die Teilnahme an politischen Veranstaltungen nicht mehr grundsätzlich als Absenzgrund gelten. Ausnahmen könnten nur noch bewilligt werden, wenn das Thema der politischen Veranstaltung auch im Unterricht behandelt wird und die Veranstaltung nicht auf eine Störung des Schulbetriebs abzielt.

Der Kantonsrat berät die Anpassungen des Mittelschulgesetzes im Februar. Die zweite Neuerung ist nicht umstritten: So sollen die Mittelschulen die Kompetenz erhalten, einzelne Ferienwochen als "besondere Schulzeit" zu bestimmen, um beispielsweise Sprachaufenthalte besser in den Jahresablauf zu integrieren.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Deutsche Regierungskoalition verhandelt die ganze Nacht
International

Deutsche Regierungskoalition verhandelt die ganze Nacht

Stundenlange Verhandlungen im deutschen Kanzleramt: Die Spitzen der "Ampel"-Koalition aus SPD, Grünen und FDP haben am Montagmorgen weiter in der Regierungszentrale beraten.

Selenskyj setzt für Wiederaufbau auf Weltbank - Nacht im Überblick
International

Selenskyj setzt für Wiederaufbau auf Weltbank - Nacht im Überblick

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt beim Wiederaufbau des durch den russischen Angriffskrieg zerstörten Landes auch auf die Unterstützung der Weltbank.

Trudeaus Kinder frustriert wegen Papas Tiktok-Verbot
International

Trudeaus Kinder frustriert wegen Papas Tiktok-Verbot

Die Kinder von Kanadas Premier Justin Trudeau sind nicht immer zufrieden mit der Politik ihres Vaters. Die kürzliche Entscheidung Trudeaus, die beliebte App Tiktok von Smartphones der Regierung zu verbannen, habe auch seine drei Kinder getroffen. "Ich bin froh, dass sie auf ihren Telefonen, die von der Regierung ausgestellt wurden, nicht mehr auf Tiktok zugreifen können. Das war eine grosse Frustration für sie", sagte Trudeau am Freitag bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Joe Biden in Ottawa.

Schwyz verzeichnet Zehn-Jahres-Hoch bei Straffällen
Regional

Schwyz verzeichnet Zehn-Jahres-Hoch bei Straffällen

Erstmals seit zehn Jahren hat die Schwyzer Kantonspolizei wieder mehr als 6000 Straftaten verzeichnet. Während die Zahl der Internetdelikte in die Höhe schnellte, erfuhren die Polizistinnen und Polizisten selber weniger Gewalt.