Landrat stimmt neuer Ausrichtung der Landwirtschaftspolitik zu


News Redaktion
Regional / 29.03.23 09:30

Die Nidwaldner Landwirtschaft soll ökologischer und effizienter wirtschaften. Der Landrat hat am Mittwoch in erster Lesung das revidierte Landwirtschaftsgesetz behandelt.

Ein Landwirt aus Beckenried NW an der Arbeit. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)
Ein Landwirt aus Beckenried NW an der Arbeit. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)

Die Struktur der Nidwaldner Landwirtschaft hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. Zwischen 2000 und 2020 ging die Zahl der Betriebe von 579 auf 412 zurück, gleichzeitig wuchs der Durchschnittsbetrieb von 10,8 Hektaren auf 14,2 Hektaren. Fast jeder fünfte Betrieb betreibt biologischen Landbau.

Nicht merklich verändert hat sich aber in den letzten zehn Jahren die wirtschaftliche Situation der Nidwaldner Landwirtschaft. Landwirtschaftsdirektor Joe Christen (FDP) sagte, die Wirkung der bisherigen Fördermassnahmen hätten im Bereich der Strukturen und der Wettbewerbsfähigkeit eine zu geringe Wirkung gehabt.

Gründe dafür sind die Kosten, die geringe Berufsausbildung und die Konzentration auf die Viehwirtschaft, wie es im Bericht der Regierung an den Landrat heisst. Die Landwirtschaft sei von der nationalen Marktentwicklung abhängig, und Wertschöpfung fliesse ab, schreibt der Regierungsrat.

Der Kanton will deswegen mithelfen, die Betriebe wirtschaftlicher zu machen und die regionale Verarbeitung und Vermarktung zu fördern. Zudem will er Massnahmen unterstützen, welche die Landwirtschaft umwelt- und klimafreundlicher machen sollen. Einen weiteren Schwerpunkt sieht er in der Aus- und Weiterbildung der Landwirte.

Im Landrat war die Justierung der Landwirtschaftspolitik unbestritten, alle Fraktionssprecher unterstützen die Vorlage. Änderungsanträge gab es keine.

Der Sprecher der Mitte wies darauf hin, dass wegen des Bevölkerungswachstum die Landwirtschaft wertvolles Land verliere. Für den Sprecher von Grüne/SP bleibt die Nidwaldner Landwirtschaft trotz guten Ansätzen zu stark auf die Gras- und Viehwirtschaft ausgerichtet.

Nidwalden will ferner für freiwillige Fördermassnahmen in den Jahren 2024 bis 2027 6,9 Millionen Franken zur Verfügung stellen. Über diesen Betrag wird der Landrat nach der zweiten Lesung des Landwirtschaftsgesetzes abstimmen. Nach der ersten Lesung wurde noch keine Abstimmung über das Landwirtschaftsgesetz durchgeführt.

(sda)


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