Luzerner Kantonsrat befasst sich mit drei Volksinitiativen


News Redaktion
Regional / 30.01.23 04:34

Der Kantonsrat Luzern diskutiert an seiner Januarsession, welche am Montag und Dienstag stattfindet, drei Volksinitiativen. Zwei Volksbegehren haben den Strassenverkehr zum Thema - mit unterschiedlichen Stossrichtungen.

Ein wenig attraktives Zentrum mit viel Staus hat Kriens LU: Die Junge SVP und die Grünen bieten dazu unterschiedliche Lösungen an. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)
Ein wenig attraktives Zentrum mit viel Staus hat Kriens LU: Die Junge SVP und die Grünen bieten dazu unterschiedliche Lösungen an. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)

Die Junge SVP will mit ihrer "Anti-Stauinitiative" erreichen, dass der motorisierte Strassenverkehr nicht zu stark zurückgedrängt wird. In den Dorfzentren die Autos zugunsten der Lebensqualität in die Schranken weisen wollen die Grünen mit ihrer Initiative "Attraktive Zentren".

Der Regierungsrat lehnt beide Volksbegehren ab. Diese dürften auch im Parlament chancenlos sein. Die SVP-Initiative widerspreche den Zielen, die sich der Kanton bezüglich Mobilität und Umwelt gesetzt habe, die Grünen-Initiative untergrabe die Gemeindeautonomie, weil sie auch kommunale und nicht nur kantonale Strassen betreffe, monieren die Kritikerinnen und Kritiker.

Der Kantonsrat hat sich bereits Ende 2021 dafür ausgesprochen, der "Anti-Stauinitiative" mit einem Gegenvorschlag den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wie der Gegenvorschlag aussehen soll, ist aber noch offen und umstritten. Der Regierungsrat möchte den Stimmberechtigten auch zur Initiative "Attraktive Zentren" einen Gegenvorschlag unterbreiten, in der vorberatenden Kommission des Parlaments fand dieser aber keine Mehrheit.

Weiter ist das Parlament bei der Behandlung der "Betreuungs- und Pflegeinitiative" der Mitte. Hier geht es in der Diskussion darum, ob Personen, die Angehörige pflegen, mit einem Steuerabzug oder mit einer Zulage belohnt werden sollen. In der ersten Lesung vom November 2022 zeigte sich, dass die Sympathien des Kantonsrats klar bei der Zulage und damit beim Gegenvorschlag der Regierung liegen, und nicht beim Steuerabzug.

Ein umstrittenes Geschäft ist ferner die Förderung der Kultur mit regionaler Bedeutung. Der Regierungsrat will die Gemeinden dazu verpflichten, kulturelle Projekte zu fördern. Im Gegenzug würde sich der Kanton mit einem "Kulturfranken" daran beteiligen. Die Finanzierung von regionalen Kulturhäusern will er dagegen ganz den Gemeinden überlassen. Die Kritik an dieser Lösung war so gross, dass auch die vorberatende Kommission dem Parlament empfiehlt, die Vorlage zur Überarbeitung an die Regierung zurückzuweisen.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Zwei Menschen nach Brand in La Forclaz VD hospitalisiert
Schweiz

Zwei Menschen nach Brand in La Forclaz VD hospitalisiert

Bei einem Brand ist ein Chalet in La Forclaz VD vollständig zerstört worden. Die Besitzerin sowie ihr Nachbar, der ihr zu Hilfe geeilt war, wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung zur Kontrolle ins Spital gebracht.

Brasiliens Präsident Lula sagt China-Reise ab
International

Brasiliens Präsident Lula sagt China-Reise ab

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat einen Besuch in China wegen einer Lungenentzündung kurzfristig abgesagt. Der medizinische Dienst des Präsidialamtes habe ihm geraten, die Reise zu verschieben, bis die Krankheit vollständig auskuriert sei, teilte der 77-Jährige am Samstag auf Twitter mit. Zuvor hatte Lula bereits seine Abreise um einen Tag auf Sonntag verschoben. Für den Präsidenten wäre dies der erste China-Besuch seit der Rückkehr ins Amt zu Beginn des Jahres gewesen. Beide Länder gehören der Gruppe der grossen Industrie- und Schwellenländer (G20) an.

Schweizer Bodentruppen sollen laut Armeechef Süssli mit Nato üben
Schweiz

Schweizer Bodentruppen sollen laut Armeechef Süssli mit Nato üben

Armeechef Thomas Süssli hat eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Nato gefordert. Nach der Luftwaffe und den Spezialkräften sollen auch die Bodentruppen gemeinsame Trainings mit der Nato durchführen.

Mindestens 23 Tote durch Stürme und Tornado in USA
International

Mindestens 23 Tote durch Stürme und Tornado in USA

Heftige Stürme haben im südlichen US-Bundesstaat Mississippi mindestens 23 Menschen das Leben gekostet. Dies teilte der örtliche Katastrophenschutz am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) über Twitter mit. Dutzende Menschen seien darüber hinaus verletzt worden. "Leider werden sich diese Zahlen voraussichtlich ändern", schrieb die Behörde weiter.