Luzerner Kantonsrat nimmt vom Gleichstellungsbericht Kenntnis


News Redaktion
Regional / 20.03.23 15:24

Der Kantonsrat hat von einem regierungsrätlichen Planungsbericht zur Förderung der Gleichstellung zustimmend Kenntnis genommen. Es handelt sich um den ersten Bericht des Kantons zu diesem Thema.

Ein Thema des Gleichstellungsberichts war die Gewalt gegen nicht heterosexuelle Menschen. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/EPA ANP/KOEN VAN WEEL)
Ein Thema des Gleichstellungsberichts war die Gewalt gegen nicht heterosexuelle Menschen. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/EPA ANP/KOEN VAN WEEL)

Im Planungsbericht zur Förderung der Gleichstellung aller Geschlechter und Lebensformen 2022−2025 zeigt der Regierungsrat auf, wo er in den nächsten Jahren Massnahmen ergreifen will. Den Auftrag dazu hatte der Kantonsrat 2019 mit einer Motion gegeben.

Die wissenschaftlichen Grundlagen zum Planungsbericht erstellte die Hochschule Luzern. Sozialdirektor Guido Graf (Mitte) sagte, der Kanton sei in der Gleichstellungspolitik in den letzten Jahren nicht untätig gewesen, er sei in vielen Bereichen gut unterwegs.

SVP-Sprecherin Monika Schnydrig bekannte sich zur Gleichstellung. "Menschen sind Menschen", sagte sie. Sie wandte sich aber dagegen, dass die Gleichstellung verpolitisiert werde.

Mitte und FDP unterstützten den Bericht. Dieser sei eine gute Basis, um in der Umsetzung tiefer in die Details zu gehen, sagte Thomas Oehen (Mitte). Sibylle Boos-Braun (FDP) sprach von einem guten Instrument zur Sensibilisierung.

Kritischer waren die Fraktionsvoten von GLP, Grünen und SP. So sagte Marcel Budmiger (SP), dass es im Bericht viel Symptombekämpfung gebe. Es brauche Taten und genügend Geld statt Berichte. Sonst bestehe die Gefahr, dass der Planungsbericht ein Papiertiger werde.

Das Parlament beauftragte im Namen der vorberatenden Kommission unter anderem den Regierungsrat, für die Jahre 2026 bis 2029 einen neuen Bericht zur Gleichstellung zu erarbeiten. Dieser muss auch messbare Ziele und Massnahmen beinhalten. Zudem soll er künftig im Aufgaben- und Finanzplan Transparenz zur Entwicklung der Gleichstellung schaffen und ferner die Erfassung von LGBTI-feindlichen Aggressionen prüfen.

Anträge aus den Reihen der SP und der Grünen lehnte das Parlament ab. Das Argument dagegen war meist, dass der Planungsbericht der falsche Ort sei für eine Detailregelung, oder dass das Anliegen bereits im politischen Prozess deponiert sei.

Der Rat nahm mit 76 zu 35 Stimmen zustimmend vom Planungsbericht Kenntnis, SVP und Grüne waren für neutrale Kenntnisnahme. In der Schlussabstimmung passierte der Bericht mit 108 zu 5 Stimmen.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Ruag reicht Exportgesuch für Verkauf von Leopard-1-Panzer ein
Schweiz

Ruag reicht Exportgesuch für Verkauf von Leopard-1-Panzer ein

Der Rüstungskonzern Ruag hat beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ein offizielles Exportgesuch für 96 Leopard-1-Panzer eingereicht. Die Panzer sollen der Ukraine zugutekommen.

Bei Einsatz gegen Menschenhandel 212 Verdächtige festgenommen
Schweiz

Bei Einsatz gegen Menschenhandel 212 Verdächtige festgenommen

Fahnder haben bei einem internationalen Einsatz gegen organisierten Menschenhandel 212 Verdächtige festgenommen. Insgesamt seien 1400 mutmassliche Opfer in 44 Ländern identifiziert worden, darunter auch 12 aus der Schweiz, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten.

Selenskyj bittet auf Europa-Gipfel um Patriots und Kampfjets
International

Selenskyj bittet auf Europa-Gipfel um Patriots und Kampfjets

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Verbündeten beim Europa-Gipfel in Moldau eindringlich um Unterstützung mit modernen Kampfjets und Patriot-Abwehrraketen gebeten.

Lonza kauft niederländische Firma Synaffix
Wirtschaft

Lonza kauft niederländische Firma Synaffix

Das Lifescience-Unternehmen Lonza kauft die niederländische Firma Synaffix. Damit will der Konzern das Knowhow im Bereich der sogenannten Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADC) ausbauen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.