SP-Kantonsrätin Sara Muff verlangte in einer Anfrage vom Regierungsrat Auskunft darüber, wie er die Situation um Ammoniak beurteile. Dieses Gas kann, wenn es in die Luft gelangt, auf Pflanzen nährend wirken und zu einer Veränderung von Ökosystemen führen. Für einen grossen Teil der Ammoniakemissionen ist die Nutztierhaltung etwa mit ihrem Nebenprodukt Gülle verantwortlich.
Im Kanton Luzern werden überdurchschnittlich viele Nutztiere gehalten. 2021 waren es 147'000 Rinder und 428'000 Schweine. Wie der Regierungsrat in seiner am Montag veröffentlichten Antwort auf die Anfrage von Sara Muff schreibt, könnten die Emissionen mit aufwendigen technischen Massnahmen sowie einer Reduktion des Nutztierbestandes um 40 Prozent stark und rasch reduziert werden.
Der Regierungsrat verweist aber auf die wirtschaftliche Bedeutung der Tierhaltung und die vielen Arbeitsplätze, welche es in der vor- und nachgelagerten Industrie gebe. Eine Reduktion der Tierbestände im Kanton Luzern dürfe nicht zu einer Verlagerung führen, erklärte er. Es brauche auch Massnahmen, damit der Konsum von tierischen Produkten reduziert werde.
Der Regierungsrat beurteilt seine bisherigen Anstrengungen im Kampf gegen das Ammoniak positiv. Die gesteckten Ziele seien realistisch, gefordert sei auch der Bund, denn dort werde die künftige Entwicklung der Landwirtschaft gesteuert. So müssten Wettbewerbsnachteile für die Luzerner Bauern verhindert und diesen Planungssicherheit für Anpassungen geboten werden.
Der 2020 in Kraft gesetzte Massnahmenplan des Kantons Luzern hat zum Ziel, die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft bis 2030 gegenüber 2014 um 20 Prozent zu reduzieren. Das Messnetz fürAmmoniak weise seit Messbeginn im 2000 innerhalb der wetterbedingten Schwankungen konstant hohe Ammoniakkonzentrationen auf, erklärte der Regierungsrat. In fast allen Messgebiete seien die Wert zwei bis drei Mal zu hoch.
(sda)