Luzerner Regierung beurteilt Anstrengungen gegen Ammoniak positiv


News Redaktion
Regional / 14.03.23 00:01

Obwohl im Kanton Luzern unverändert zu viel Ammoniak in die Luft gelangt, setzt der Luzerner Regierungsrat bei den Gegenmassnahmen auf Pragmatismus. Ein wichtiger Grund dafür ist die wirtschaftliche Bedeutung der Tierhaltung im Kanton Luzern.

Auf eine Wiese ausgebrachte Gülle. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER)
Auf eine Wiese ausgebrachte Gülle. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER)

SP-Kantonsrätin Sara Muff verlangte in einer Anfrage vom Regierungsrat Auskunft darüber, wie er die Situation um Ammoniak beurteile. Dieses Gas kann, wenn es in die Luft gelangt, auf Pflanzen nährend wirken und zu einer Veränderung von Ökosystemen führen. Für einen grossen Teil der Ammoniakemissionen ist die Nutztierhaltung etwa mit ihrem Nebenprodukt Gülle verantwortlich.

Im Kanton Luzern werden überdurchschnittlich viele Nutztiere gehalten. 2021 waren es 147'000 Rinder und 428'000 Schweine. Wie der Regierungsrat in seiner am Montag veröffentlichten Antwort auf die Anfrage von Sara Muff schreibt, könnten die Emissionen mit aufwendigen technischen Massnahmen sowie einer Reduktion des Nutztierbestandes um 40 Prozent stark und rasch reduziert werden.

Der Regierungsrat verweist aber auf die wirtschaftliche Bedeutung der Tierhaltung und die vielen Arbeitsplätze, welche es in der vor- und nachgelagerten Industrie gebe. Eine Reduktion der Tierbestände im Kanton Luzern dürfe nicht zu einer Verlagerung führen, erklärte er. Es brauche auch Massnahmen, damit der Konsum von tierischen Produkten reduziert werde.

Der Regierungsrat beurteilt seine bisherigen Anstrengungen im Kampf gegen das Ammoniak positiv. Die gesteckten Ziele seien realistisch, gefordert sei auch der Bund, denn dort werde die künftige Entwicklung der Landwirtschaft gesteuert. So müssten Wettbewerbsnachteile für die Luzerner Bauern verhindert und diesen Planungssicherheit für Anpassungen geboten werden.

Der 2020 in Kraft gesetzte Massnahmenplan des Kantons Luzern hat zum Ziel, die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft bis 2030 gegenüber 2014 um 20 Prozent zu reduzieren. Das Messnetz fürAmmoniak weise seit Messbeginn im 2000 innerhalb der wetterbedingten Schwankungen konstant hohe Ammoniakkonzentrationen auf, erklärte der Regierungsrat. In fast allen Messgebiete seien die Wert zwei bis drei Mal zu hoch.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Kanton übernimmt heilpädagogisches Kinderhaus Weidmatt in Wolhusen
Regional

Kanton übernimmt heilpädagogisches Kinderhaus Weidmatt in Wolhusen

Der Kanton Luzern übernimmt die Trägerschaft des heilpädagogischen Kinderhauses Weidmatt in Wolhusen. Das dortige Angebot wird angepasst und ab 2024 vom Heilpädagogischen Zentrum Schüpfheim (HPZS) erbracht.

Kuwait verkauft einen Viertel seiner Mercedes-Benz-Aktien
Wirtschaft

Kuwait verkauft einen Viertel seiner Mercedes-Benz-Aktien

Der kuwaitische Staat verringert seinen Anteil am Autobauer Mercedes-Benz. Der Verkauf von etwa 20 Millionen Aktien sei Teil einer Diversifikationsstrategie der Anlagen, hiess es in einer Mitteilung der Kuwait Investment Authority (KIA) vom Dienstag.

Papst Franziskus im Krankenhaus - Sprecher: Geplante Kontrollen
International

Papst Franziskus im Krankenhaus - Sprecher: Geplante Kontrollen

Papst Franziskus ist in ein Krankenhaus gebracht worden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche befinde sich seit Mittwochnachmittag in der Gemelli-Klinik in Rom "für einige geplante Untersuchungen", teilte Matteo Bruni, der Sprecher des Heiligen Stuhls, mit.

Adidas rudert im Streit mit Black-Lives-Matter-Stiftung zurück
Wirtschaft

Adidas rudert im Streit mit Black-Lives-Matter-Stiftung zurück

Drei gelbe Streifen im Logo einer zentralen Stiftung der US-Bewegung Black Lives Matter sorgen für einen Markenstreit mit Adidas. Der Sportartikel-Konzern geht beim amerikanischen Patent- und Markenamt zuerst gegen eine Verwendung des Streifen-Designs vor.