Während die erste Corona-Welle Süditalien weitgehend verschont gelassen hatte, hat die zweite Virus-Welle seit dem Herbst auch die die Regionen dort erfasst. Seither sorgen Berichte über die Einflussnahme der Ndrangheta aus Kalabrien und anderer Mafia-Gruppen für Schlagzeilen in dem Mittelmeerland. Gratteri wies darauf hin, dass das Problem aus seiner Sicht nicht nur Italien betreffe. Die Mafias sind heute in Europa - und insbesondere in Deutschland - stark verwurzelt. Die Mafia kann auch in Deutschland und in vielen europäischen Ländern an Gelder aus dem EU-Wiederaufbaufonds gelangen. Dieses Risiko dürfe nicht unterschätzt werden, mahnte der langjährige Mafia-Jäger. Mafiöse Strukturen allein als italienisches Phänomen zu betrachten, sei ein Fehler.
(sda)