Meldeplattform registriert 163 rassistische Hassreden im Internet


News Redaktion
Schweiz / 21.03.23 10:56

Die Meldeplattform für rassistische Hassreden im Internet hat im ersten Jahr ihres Betriebs 163 derartige Äusserungen registriert. Meistens waren die Wortmeldungen gegen schwarze Menschen gerichtet oder allgemein fremdenfeindlich.

Längst nicht mehr nur auf Toilettenwänden: Rassisten nutzen das Internet für ihre Hassreden. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/SIGI TISCHLER)
Längst nicht mehr nur auf Toilettenwänden: Rassisten nutzen das Internet für ihre Hassreden. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/SIGI TISCHLER)

Am häufigsten fanden sich die Hassreden in Kommentarspalten von Online-Medien oder auf Facebook, wie die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) am Dienstag mitteilte. Knapp ein Viertel oder 38 Hasskommentare waren strafrechtlich relevant.

Die Meldeplattform erstattete in acht Fällen Strafanzeige. Die anderen hatten keinen Bezug zur Schweiz, waren bereits gelöscht oder es handelte sich um Antragsdelikte, die nur die Attackierten selbst anzeigen können. Dabei geht es um Ehrverletzung und ähnliche Delikte.

Die Meldeplattform ist seit dem 30. November 2021 in Betrieb und funktioniert niederschwellig. In der Zeit bis Ende November 2022 meldeten Nutzerinnen und Nutzer 39 Tiraden, welche nicht auf eine spezifische Herkunft oder Religion zielten.

In die Kategorie "Hass gegenüber asylsuchenden oder geflüchteten Menschen" fielen 21 Meldungen. Gegen schwarze Menschen richteten sich 38 rassistische Hasskommentare. 23 Meldungen erreichten die Plattform wegen antisemitischer Inhalte.

Weitaus am häufigsten liessen rassistisch Eingestellte ihrem Hass mit 59 Meldungen in Online-Medien freien Lauf. Darauf folgten Facebook (41 Fälle) und Twitter (23). Weitere Meldungen gab es aus Blogs, Foren und weiteren Webseiten. Kaum Meldungen hingegen stammten von Instagram, Youtube oder Tiktok.

Die EKR bezeichnet die Plattform als wichtiges Instrument, um Rassismus im Internet sichtbar zu machen. Die Zahlen würden zeigen, dass es sich bei Online-Hassreden um ein ernst zu nehmendes Problem handle. Die Kommission führt das ursprünglich auf ein Jahr angelegte Pilotprojekt weiter.

www.reportonlineracism.ch

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Schulden-Drama in USA endet: Zahlungsausfall der Regierung abgewendet
International

Schulden-Drama in USA endet: Zahlungsausfall der Regierung abgewendet

Eine drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung ist abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus billigte am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auch der Senat in Washington einen Gesetzentwurf, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird.

Nidwaldner Verkehrssicherheitszentrum zügelt nicht nach Stansstad
Regional

Nidwaldner Verkehrssicherheitszentrum zügelt nicht nach Stansstad

Der Kanton Nidwalden belässt das Verkehrssicherheitszentrum auf dem Areal Kreuzstrasse in Stans, wo ein neues Sicherheitskompetenzzentrum geschaffen werden soll. Der Landrat hat am Mittwoch einen Kredit für die Erarbeitung des Gestaltungsplans Kreuzstrasse genehmigt.

Neue Bühne für Schweizer Spieler
Sport

Neue Bühne für Schweizer Spieler

Die Gründung der Helvetic Guards hat die American-Football-Szene in der Schweiz aufgemischt. Das Team steht vor der Premiere in der semiprofessionellen European League of Football (ELF).

US-Medien: Mike Pence verkündet Präsidentschaftsbewerbung am 7. Juni
International

US-Medien: Mike Pence verkündet Präsidentschaftsbewerbung am 7. Juni

Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence will Medienberichten zufolge in der kommenden Woche seine Präsidentschaftsbewerbung für die Wahl 2024 bekanntgeben. Mehrere US-Medien, darunter die Sender CNN, Fox News und NBC, berichteten am Mittwoch übereinstimmend, Pence plane seine Ankündigung für den 7. Juni. Pence hat an dem Tag Geburtstag und wird dann 64 Jahre alt. Vorgesehen seien die Veröffentlichung eines Wahlkampfvideos und ein Auftritt im US-Bundesstaat Iowa, hiess es in den Berichten.