Moskau erlaubt Verkauf von VW-Werk in Russland


News Redaktion
Wirtschaft / 16.05.23 12:14

Der Volkswagen-Konzern hat nach Medienberichten in Moskau die Genehmigung für den Verkauf seiner Vermögenswerte in Russland für 125 Millionen Euro an den russischen Autohändler Avilon erhalten.

Volkswagen hat die Produktion in seinem Werk im russischen Kaluga bereits vor einem Jahr eingestellt. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/EPA/FRISO GENTSCH)
Volkswagen hat die Produktion in seinem Werk im russischen Kaluga bereits vor einem Jahr eingestellt. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/EPA/FRISO GENTSCH)

Einen entsprechenden Antrag habe die Regierungskommission zur Kontrolle über Auslandsinvestitionen abgesegnet, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag in Moskau unter Berufung auf Verhandlungskreise.

VW war seit vielen Jahren in Russland aktiv gewesen und eröffnete 2007 in Kaluga knapp 200 Kilometer südwestlich von Moskau eine eigene Fabrik. Im Frühjahr 2022, nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, hat VW neben anderen westlichen Autobauern die Produktion in Russland eingestellt.

Avilon erhält die volle Kontrolle über die Volkswagen Group Rus und deren Tochtergesellschaften, darunter auch mehrere Firmen für den Verkauf von Lastwagen der Marke Scania. "Derzeit ist die Volkswagen AG dabei, ihre Anteile an der Volkswagen Group Rus und damit auch das Werk Kaluga mit seinen mehr als 4000 Mitarbeitern an einen namhaften russischen Investor zu verkaufen", teilte das Unternehmen in Wolfsburg dazu lediglich, ohne weitere Details zu nennen.

Die hochmoderne Fabrik gilt als der wichtigste Vermögenswert von VW in Russland. Nach Angaben von Russlands Vizeregierungschef Denis Manturow läuft bereits die Suche nach einem Vertragspartner aus Südostasien, um die Produktionsstätte wieder in Betrieb zu nehmen. Der Verkauf wurde durch eine Klage des früheren VW-Fertigungspartners Gaz - zu Sowjetzeiten bekannt für den Bau der Wolga-Limousine - verzögert. Gaz hatte VW auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe für die Kündigung des Abkommens verklagt. Ein Gericht in Russland hat die Klage inzwischen abgewiesen.

Der Rückzug westlicher Autobauer aus Russland hat zu einem deutlichen Einbruch der Fahrzeugproduktion im Land geführt. 2022 wurden laut dem Unternehmensverband AEB lediglich 687 000 Neufahrzeuge verkauft - im Jahr zuvor waren es noch 1,667 Millionen Neuwagen. Inzwischen wurden einige Werke von russischen Investoren übernommen; oft zu einem symbolischen Preis und mit einer Rückkaufoption. So hatte der französische Autobauer Renault im vergangenen Sommer seine Mehrheitsbeteiligung am Lada-Bauer Avtovaz für einen Euro an den russischen Staat übergeben.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Belinda Bencic unterliegt der Nummer 134 der Welt
Sport

Belinda Bencic unterliegt der Nummer 134 der Welt

Belinda Bencic (WTA 12) verliert in der Startrunde des Tennis French Open gegen Jelina Avanesjan (WTA 134) mit 3:6, 6:2, 4:6.

Toms Andersons:
Sport

Toms Andersons: "Ein Traum wird wahr"

Das kleine Lettland holt an der Eishockey-Weltmeisterschaft sensationell seine erste WM-Medaille. Im finnischen Tampere gewinnen die Letten das Spiel um Bronze gegen die USA 4:3 nach Verlängerung.

Sport

"Es ist hart, das Scheitern zu akzeptieren"

Die Schweiz hat an der Eishockey-WM eine grosse Chance vergeben. Lars Weibel, der Direktor Sport bei Swiss Ice Hockey, bezieht gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA Stellung.

Gesichtsmasken vor Nummernschildern: Irans Polizei droht mit Haft
International

Gesichtsmasken vor Nummernschildern: Irans Polizei droht mit Haft

Gesichtsmasken vor Nummernschildern kleiner Mofas, abgeknickte Plaketten, schwarze Plastikabdeckungen: Weil viele Iranerinnen und Iraner derzeit ihre Nummernschilder verhüllen, hat die Polizei in der iranischen Hauptstadt eine scharfe Warnung an Verkehrsteilnehmer ausgesprochen. Es handele sich um eine Straftat - zwischen sechs Monaten und einem Jahr Haft seien vorgesehen, warnte ein hochrangiger Polizeioffizier am Samstag in Teheran, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete.