Nidwaldner Polizei fehlt Kapazität für Kampf gegen Drogendelikte


News Redaktion
Regional / 27.03.23 13:59

Im Kanton Nidwalden ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr um 9 Prozent gestiegen auf 1120 Delikte. Weil es darunter grosse und komplexe Fälle hatte, fehlte der Kantonspolizei die Zeit, für andere Bereiche wie etwa die Drogenkriminalität.

Die Nidwaldner Kantonspolizei hat weniger Drogenkriminelle geschnappt, weil ihr die Ressourcen dazu fehlen. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)
Die Nidwaldner Kantonspolizei hat weniger Drogenkriminelle geschnappt, weil ihr die Ressourcen dazu fehlen. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)

Der Anstieg der Kriminalfälle ist auch dem Ende der Pandemie geschuldet. So verzeichnete die Polizei deutlich mehr Einbrüche. Deren Zahl stieg von 18 auf 50, wie der Nidwaldner Kriminalstatistik 2022 zu entnehmen ist, die am Montag veröffentlicht wurde.

Einbrecherbanden hätten nach dem Ende der Pandemie wieder einfacher über die Grenzen gelangen können, hiess es zur Begründung. Auch bei der Internetkriminalität gab es deutlich mehr zu tun für die Polizei: Sie zählte 227 Straftaten, das sind 46 Prozent mehr als im Vorjahr.

In diesen beiden Bereichen sei es schwierig, die Täter auszumachen. Die Aufklärungsquote in Nidwalden sank denn auch auf 38 Prozent und liegt unter dem schweizerischen Durchschnitt von 41 Prozent. Wegen der vielen Cybercrime-Fälle prüft die Polizei, diesen Bereich auszubauen.

Hoch ist dagegen die Quote der Aufklärung von Betäubungsmitteldelikten mit 98 Prozent. Dies sei darauf zurückzuführen, dass es sich um sogenannte Holdelikte handelt, die Polizei also selber aktiv wird durch Ermittlungen oder Kontrollen. Weil ihr aber die Ressourcen fehlten, habe sie hier weniger unternommen, so sank denn auch die Zahl der angezeigten Drogendelikte um 23 Prozent auf 57.

Einen Ausreisser in der Statistik gibt es bei Delikten gegen das Ausländerrecht. Dieser ist auf den Fall im September zurückzuführen, als in Hergiswil NW 23 illegale Flüchtlinge in einem Lieferwagen aufgegriffen wurden. Der mutmassliche Schlepper aus Gambia befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft.

(sda)


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