Niederreiter: "Er hatte die Absicht, mir den Knöchel zu brechen"


News Redaktion
Sport / 20.05.23 20:01

Die Freude über den Sieg gegen Kanada hält sich bei Nino Niederreiter in Grenzen. Der Schweizer Nati-Captain zeigt sich schockiert über einen Tritt auf sein Bein und fordert Konsequenzen.

Harter Kampf von Nino Niederreiter (re., hier gegen Peyton Krebs) gegen Kanada: Die Attacke von Joe Veleno ging für den Schweizer Captain aber deutlich zu weit (FOTO: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI)
Harter Kampf von Nino Niederreiter (re., hier gegen Peyton Krebs) gegen Kanada: Die Attacke von Joe Veleno ging für den Schweizer Captain aber deutlich zu weit (FOTO: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI)

Wenn es nach Niederreiter geht, wird Joe Veleno an dieser WM nicht so bald wieder auf dem Eis zu sehen sein. Die Szene, die seine Freude trotz des 3:2-Sieges arg trübt, ereignet sich nach 28 Minuten hinter dem Tor der Kanadier. Nahe der Bande tritt ihm Veleno - was auf Italienisch "Gift" heisst - mit der Schlittschuhkufe voll auf den Unterschenkel.

Giftig und angefressen ist der Schweizer Captain auch eineinhalb Stunden später noch. "Solche Sachen gehören einfach nicht in unseren Sport", sagt Niederreiter, für gewöhnlich die Ruhe in Person. "Er ging sicher mit der Absicht da rein, mir den Knöchel zu brechen, und das geht einfach nicht." Der Stürmer der Winnipeg Jets mit der Erfahrung von fast 900 NHL-Spielen versteht die Welt nicht mehr.

Es sei einfach schade, das habe es früher nicht gegeben. "Und das sollten wir auch heute nicht sehen auf dem Eis. Das ist unglaublich gefährlich", empört sich der 30-jährige Bündner. Das erwarte man ja auch nicht als Spieler. Jetzt fordert er, dass der internationale Verband IIHF aktiv wird und Veleno sperrt. "Ich hoffe schwer, dass die IIHF etwas unternimmt."

Auf dem Eis kam der Stürmer der Detroit Red Wings ungestraft davon, was im Schweizer Lager für zusätzliches Unverständnis sorgte. Stattdessen musste Niederreiter wegen seines Revanche-Fouls für zwei Minuten auf die Strafbank, worauf die Schweizer in Unterzahl das 0:1 kassierten. Ob die Strafe zurecht ausgesprochen worden sei, sei das eine, sagte Tanner Richard. "Doch dann müssen wir sie einfach 'killen'", findet der Unterzahl-Spezialist.

Die Reaktion danach war allerdings stark, sodass die Schweizer auch nach fünf Spielen mit reiner Weste dastehen und am Sonntag (19.20 Uhr Schweizer Zeit) mit einem Sieg bereits vor der letzten Runde den Gruppensieg klar machen und damit fast sicher für den Viertelfinal in Riga bleiben könnten.

Für Kevin Fiala ist das Spiel gegen die Osteuropäer "ein bisschen speziell ist", wie er sagt. Zum einen, weil der Ostschweizer tschechische Wurzeln hat, zum anderen, weil "es gleich noch ein grosser Gegner ist". Dennoch hat Nationalcoach Patrick Fischer bereits verraten, dass er den einen oder anderen schonen wird und die am Samstag überzähligen Tobias Geisser und Sven Senteler spielen werden. Vielleicht erhält auch der dritte Goalie Joren van Pottelberghe eine erste WM-Chance.

(sda)


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