Nord-Stream-Explosionen: Kreml fordert internationale Aufklärung


News Redaktion
International / 09.02.23 12:38

Der Kreml hat nach einem Bericht über eine angebliche Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines durch das US-Militär erneut eine Beteiligung an internationalen Ermittlungen gefordert. "Sie wissen, dass es auch von unserer Seite Erklärungen zu Informationen gab, die auf eine Beteiligung der Angelsachsen an der Organisation dieses Sabotageakts hindeuten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Regierung in Washington hat den vom US-Journalisten Seymour Hersh erhobenen Vorwurf der Sprengung der Pipelines klar zurückgewiesen.

ARCHIV - Die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren Ende September durch Explosionen schwer beschädigt worden. Foto: Rune Dyrholm/Armed Forces of Denmark/AP/dpa/Archiv - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits (FOTO: Keystone/Armed Forces of Denmark/Rune Dyrholm)
ARCHIV - Die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren Ende September durch Explosionen schwer beschädigt worden. Foto: Rune Dyrholm/Armed Forces of Denmark/AP/dpa/Archiv - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits (FOTO: Keystone/Armed Forces of Denmark/Rune Dyrholm)

Leider sei Russland nicht gehört worden, doch die neuen Informationen sollten als Grundlage für eine internationale Aufklärung dienen, forderte Peskow. Hersh hatte berichtet, dass US-Marinetaucher für die Explosionen der Gaspipelines in der Ostsee verantwortlich seien. Der 85-jährige Reporter, der vor Jahrzehnten durch die Aufdeckung eines Massakers in Vietnam durch US-Truppen bekannt wurde, fiel zuletzt durch fragwürdige Recherchen auf. Der Bericht zu Nord Stream scheint in weiten Teilen nur auf einer anonymen Quelle zu basieren. Seriöse US-Medien gingen zunächst nicht auf den Bericht ein. Das angeblich an der Aktion beteiligte Norwegen hat den Bericht scharf zurückgewiesen.

"Einige Momente (in dem Artikel) kann man bestreiten, andere brauchen Beweise, aber er ist bedeutsam durch die Tiefe der Analyse und die Klarheit der Auslegung", lobte dagegen Peskow die Recherche. Gerade Deutschland als Geschädigter dürfe nicht über den Bericht hinwegsehen, meinte er. Die russische Führung wiederum steht selbst im Verdacht, hinter den Explosionen zu stehen. Die von Russland nach Deutschland führenden Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren Ende September durch Explosionen schwer beschädigt worden.

(sda)


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