Profiteur Tommy Paul


News Redaktion
Sport / 26.01.23 06:04

Aus der Sektion der Draw, in der Casper Ruud, Taylor Fritz, Olympiasieger Alexander Zverev und Matteo Berrettini früh ausgeschieden sind, schafft es Tommy Paul im Australian Open in die Halbfinals.

Tommy Paul erreichte als erster Amerikaner seit 14 Jahren die Halbfinals des Australian Open (FOTO: KEYSTONE/EPA/JAMES ROSS)
Tommy Paul erreichte als erster Amerikaner seit 14 Jahren die Halbfinals des Australian Open (FOTO: KEYSTONE/EPA/JAMES ROSS)

Der 25-Jährige aus New Jersey (ATP 35) eliminierte im Viertelfinal Landsmann Ben Shelton (ATP 89) mit 7:6 (8:6), 6:3, 5:7, 6:4. Tommy Paul ist der erste amerikanische Halbfinalist am Australian Open seit Andy Roddick vor 14 Jahren.

Der erst 20-jährige Shelton, der ähnlich wie Leandro Riedi die letzte Saison mit lauter Challenger-Siegen beendete, sich so in extremis fürs Hauptfeld des Australian Open qualifizierte und danach einen Pass lösen musste, weil er diesen Januar erstmals ins Ausland reiste, wird sich in der Weltrangliste auf Platz 43 verbessern.

Paul dagegen rückt mindestens unter die Top 20 vor. Und seine amerikanischen Berufskollegen - ausser vielleicht Shelton - gönnen ihm die Halbfinal-Qualifikation. Sie unterstützen ihn, so gut es geht - frei nach dem Motto der Beatles: "We get by with a little help from our friends."

Womöglich werden die engsten Fans jetzt nachreisen, aber bislang war Paul in Melbourne auf sich alleine gestellt. "Reilly Opelka bereitete mich auf meine Spiele vor. Er erstellte alle meine Scouting-Reports. Faktisch war er diese Woche mein Coach", sagte Paul. "Aber auch die übrigen Kollegen hielten mich auf Trab. Taylor Fritz provozierte mich mit Text-Mitteilungen. Und auch Frances Tiafoe munterte mich nach seinem Abreisen mit Texten täglich auf."

Das amerikanische Quartett mit Paul (neu Top 20), Fritz (ATP 9), Tiafoe (ATP 17) und Opelka (auf Platz 40 abgestürzt) tourt seit Jahren gemeinsam durch die Welt. Das Quartett ist praktisch gleich jung - alle vier kamen innert zwölf Monaten auf die Welt. Sie duellieren sich seit Junioren-Zeiten. Tommy Paul: "Wir treffen mittlerweile an den grössten Turnieren auf Gegner, gegen die wir seit ewig spielen. Und wir sagen uns: 'Wenn die das können, dann können wir das auch'."

Gleichzeitig halte sich die Rivalität innerhalb dieses amerikanischen Teams in Grenzen. "Natürlich will jeder der Beste sein. Gleichzeitig gönnen wir den Kollegen aber die Erfolge. Hauptsache, der Erfolg bleibt in der Gruppe. Wir pushen uns gegenseitig und freuen uns, wenn der andere Erfolg hat."

Erfolge feiert das Quartett seit acht Jahren. 2015 gewannen Paul (Roland-Garros), Opelka (Wimbledon) und Fritz (US Open) innerhalb von drei Monaten alle einen Grand-Slam-Titel bei den Junioren. Danach geriet Paul im Vergleich zu den übrigen ins Hintertreffen. Seit Wimbledon 2022, wo er zuerst Carlos Alcaraz und nachher Rafael Nadal besiegte, holte er aber markant auf.

Am Freitag bietet sich Paul als Erstem dieses USA-Quartetts die Chance, einen Grand-Slam-Final zu erreichen.

(sda)


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