Mit Konfetti-Regen, Seifenblasen und bunt bemalten Trottoirs drückten schon vor Beginn der Vorlesestunde über 100 Sympathisantinnen und Sympathisanten ihre Unterstützung für den Drag-Queen-Anlass aus. Darunter war auch die Zürcher Kantonsratspräsidentin Sylvie Fee Matter (SP).
Auch Demonstranten von rechter Seite waren vor die Bibliothek in Oerlikon gekommen, allerdings waren sie deutlich in der Unterzahl. Sie wehrten sich dagegen, Kinder der "Transgender-Ideologie" auszusetzen.
Viele von ihnen waren einst Stammgäste an den Corona-Demos, darunter Youtuber Daniel Stricker und einige Freiheits-Trychler. Nur einer zog aber mit Trycheln durch Oerlikon. Die Sympathisantinnen und Sympathisanten buhten und pfiffen ihn sofort aus. Die Stadtpolizei war mit einem Grossaufgebot präsent, musste aber nicht eingreifen.
Währenddessen Unterstützende und Kritiker auf dem Platz vor der Pestalozzi-Bibliothek standen, verfolgten rund 50 Kinder im inneren des Gebäudes die Vorlesestunde mit Drag Queens.
"Sehr lässig" sei das gewesen, erzählte ein Mädchen mit violettem Glitter auf den Wangen. Die Drags hätten etwas vorgelesen, dann habe man sich schminken und verkleiden können und Laufsteg gespielt.
"Ich würde sofort wieder mitmachen", sagte sie begeistert. Ein anderes Mädchen präsentierte stolz einen Schnurrbart und buschige Augenbrauen, ein Knabe kam als Einhorn verkleidet aus der Bibliothek.
(sda)