Putin: Russland war 2014 noch nicht gerüstet für Krieg


News Redaktion
International / 19.03.23 16:10

Russland ist laut Kremlchef Wladimir Putin nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 nicht für einen grossen Krieg gegen die Ukraine gerüstet gewesen.

ARCHIV - Russland ist laut Kremlchef Wladimir Putin nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 nicht für einen großen Krieg gegen die Ukraine gerüstet gewesen. Foto: Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP (FOTO: Keystone/Pool Sputnik Kremlin/Sergei Bobylev)
ARCHIV - Russland ist laut Kremlchef Wladimir Putin nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 nicht für einen großen Krieg gegen die Ukraine gerüstet gewesen. Foto: Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP (FOTO: Keystone/Pool Sputnik Kremlin/Sergei Bobylev)

"Wir hatten damals keine Hyperschallwaffen, aber jetzt haben wir sie", sagte Putin in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des russischen Staatsfernsehens. Russland setzt die Hyperschallwaffen bisher gelegentlich ein. "Es gibt auch noch andere moderne Systeme, 2014 gab es noch nichts Vergleichbares", sagte er und behauptete erneut, Russland habe den Konflikt um die Ukraine damals friedlich lösen wollen.

"Wir müssen sehr viel tun – etwa für die Entwicklung der Bodentruppen", sagte Putin auf eine Frage zu den Lehren aus dem Krieg, den er am 24. Februar 2022 gegen die Ukraine begann. Er äusserte sich auch zur Frage, ob die "militärische Spezialoperation" nicht hätte früher beginnen müssen, weil die Ukraine da noch nicht über solche Waffen verfügt habe: Putin machte dazu deutlich, dass Russland 2014 zu "grösseren Handlungen" als damals bei der Annexion der Krim noch nicht bereit gewesen sei.

Zugleich warf Putin der Regierung in Kiew und dem Westen vor, nach der Krim-Annexion und dem Beginn der Kampfhandlungen vor neun Jahren im Donbass an einer Aufrüstung der Ukraine gearbeitet zu haben. "Wie sich jetzt herausstellt, wie wir sehen, sind wir einfach an der Nase herumgeführt worden, niemand von unseren sogenannten Partnern hatte vor, irgendetwas auf friedlichem Wege zu entscheiden", sagte er. Den früheren Vermittlern Deutschland und Frankreich hatte er im Nachgang zu den Friedensplänen von Minsk für den Donbass im vorigen Jahr Täuschung vorgeworfen. Die Partner im Westen "pumpten die Ukraine einfach mit Waffen voll und bereiteten sie auf Kampfhandlungen vor".

Der Präsident hatte den Einmarsch in die Ukraine auch damit begründet, einem Schlag der ukrainischen Streitkräfte gegen den Donbass zuvorkommen zu wollen. Moskau hatte den ukrainischen Streitkräften vorgeworfen, Krieg gegen die eigene Bevölkerung im Donbass zu führen. Demnach sollten so die Rechte der russischsprachigen Bevölkerung geschützt werden. Kiew wiederum wirft Russland einen "Völkermord an den Ukrainern" vor, darunter auch die Verschleppung und Umerziehung von Kindern. Ziel Russlands sei es, den unabhängigen und souveränen Staat Ukraine ganz zu zerstören.

(sda)


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