Rad-WM bringt gemäss Zürcher Stadtrat "erhebliche Einschränkungen"


News Redaktion
Schweiz / 09.03.23 15:57

Die Rad- und Paracycling-Weltmeisterschaften in Zürich werden an den neun Renntagen tagsüber trotz eines Verkehrskonzepts zu grossen Einschränkungen führen, hält der Stadtrat auf eine dringliche Anfrage fest. Die betroffenen Quartiere blieben aber grundsätzlich erreichbar.

Die Rad-WM findet nach 2009 im Tessin (Bild) im Jahr 2024 wieder in der Schweiz statt: Der Grossanlass in Zürich bringe zwar Einschränkungen mit sich, doch blieben die Quartiere grundsätzlich erreichbar, hält der Stadtrat fest. (FOTO: KEYSTONE/POOL TI-PRESS/GABRIELE PUTZU)
Die Rad-WM findet nach 2009 im Tessin (Bild) im Jahr 2024 wieder in der Schweiz statt: Der Grossanlass in Zürich bringe zwar Einschränkungen mit sich, doch blieben die Quartiere grundsätzlich erreichbar, hält der Stadtrat fest. (FOTO: KEYSTONE/POOL TI-PRESS/GABRIELE PUTZU)

Gegen die Streckenführung der Rad-WM 2024 gingen bei der Stadt Zürich Dutzende Einsprachen ein. Unter anderem das Kinderspital kritisierte, dass zwar Blaulichtfahrten möglich sein werden, dass aber Eltern während des Anlasses ihre Kinder nicht mehr wie gewohnt mit dem Auto zum Arzt fahren könnten.

Dass der neuntägige Grossanlass Auswirkungen auf den Verkehr haben wird, ist auch dem Stadtrat bewusst. "Die Einschränkungen für Bevölkerung und Gewerbe in einzelnen Quartieren sind einschneidend", hält er in einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine allgemeine Anfrage aus dem Gemeinderat zum Verkehrskonzept fest.

Denn die Vorgaben sind klar: Aus Sicherheitsgründen muss die Rennstrecke mindestens eine Stunde vor und während den Rennen von jeglichem Verkehr befreit sein. Die Strassen müssen entsprechend früh gesperrt werden, um sie von Hindernissen zu befreien.

Der motorisierte Individualverkehr werde dadurch aber während der WM nicht verunmöglicht; praktisch das gesamte Gebiet Ost könne über die Forchautobahn angefahren werden, heisst es in der Antwort.

Für das Quartier Witikon gilt dies aber nicht: Es kann an den Renntagen tagsüber nicht mit dem Auto angesteuert werden. Es würden aber zwei zusätzliche Buslinien angeboten, hält der Stadtrat fest. "Insgesamt wird so eine Erreichbarkeit gewährleistet."

Auch für Notfälle ist man gewappnet: Für dringliche Notfahrten könne die Rennstrecke überquert werden, schreibt der Stadtrat. "Die Grundversorgung bei Notfalleinsätzen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes wird im Veranstaltungsperimeter und auf dem Stadtgebiet gewährleistet sein." Teilweise sei aber mit verlängerten Ausrückzeiten zu rechnen.

Private Fahren zum Arzt oder ins Spital werden indes komplizierter, räumt der Stadtrat ein. Innerhalb und ausserhalb des Veranstaltungsperimeters blieben Fahrten in eine Praxis grundsätzlich möglich.

Von aussen ins Gebiet Ost hinein sei aber mit erheblichen Umwegen zu rechen. Und Bewohnerinnen und Bewohner der Binnengebiete in Witikon könnten Gesundheitseinrichtungen ausserhalb ihres Quartiers nicht mit dem Auto erreichen.

Auf das Gewerbe sieht der Stadtrat wegen den verkehrstechnischen Einschränkungen keine unüberwindbaren Probleme zukommen. Denn Witikon und weitere betroffene Gebiete im Raum Ost sind nicht während des ganzen Anlasses abgeschnitten; sie dürften an den Renntagen jeweils ab 19 Uhr wieder auf den gewohnten Strassen erreichbar sein.

"Da noch rund eineinhalb Jahre verbleiben, haben Unternehmen Gelegenheit, die verkehrlichen Einschränkungen betrieblich einzuplanen", hält der Stadtrat fest. Einzelne Logistikbetreiber würden sich bereits überlegen, benötigte Güter jeweils ab 19 Uhr in ein Lager auf einer Baustelle oder dergleichen im Gebiet Ost zu liefern, um sie dann am nächsten Tag von dort aus lokal zu verteilen.

Die Rad- und Para-Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften im Kanton und in der Stadt Zürich finden vom 21. bis 29 September 2024 statt. An der Grossverantstaltung werden die besten 1300 Fahrerinnen und Fahrer aus mehr als 75 Ländern teilnehmen.

(sda)


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