Sanierungsprojekt für Villa Musegg gescheitert


News Redaktion
Regional / 09.02.23 14:49

Die Stadt Luzern kann die 155 Jahre alte Villa Musegg vorderhand nicht sanieren. Der Grosse Stadtrat hat am Donnerstag den Baukredit von 7,36 Millionen Franken abgelehnt.

Die 1867 erbaute Villa Musegg diente eine Zeitlang als Kindergärtnerinnenseminar. Zuletzt wurde sie für Zwischennutzungen vermietet. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)
Die 1867 erbaute Villa Musegg diente eine Zeitlang als Kindergärtnerinnenseminar. Zuletzt wurde sie für Zwischennutzungen vermietet. (Archivaufnahme) (FOTO: KEYSTONE/URS FLUEELER)

Für das Nein des Parlaments ausschlaggebend waren die hohen Kosten und die tiefe Bruttorendite der im Gebäude geplanten Wohnungen. Zudem verteuerte der Grosse Stadtrat während der Debatte das Vorhaben um rund 300'000 Franken, dies weil in der Remise nicht zwei Parkplätze, sondern Büros realisiert werden sollten. Kritik gab es auch an der Mischung von öffentlicher und privater Nutzung.

Die Villa befindet sich zwischen Wachtturm und Zytturm und ist im kantonalen Bauinventar als schützenswert verzeichnet. Das Erdgeschoss sollte als Café und Quartiertreff genutzt werden. Im Obergeschoss waren zwei Wohnungen geplant. Die Miete für die 3,5-Zimmer-Wohnung sollte gemäss Stadtrat 3800 Franken, die für die 2,5-Zimmer-Wohnung 2600 Franken kosten.

Im Grossen Stadtrat wurde bemängelt, dass die Rendite damit zu klein sei und die Stadt hochpreisige Wohnungen subventioniere. Ein weiterer Streitpunkt war, ob das Süddach mit stromproduzierenden Ziegeln ausgestattet werden solle. Diese hätte zu Konflikten mit der kantonalen Denkmalpflege führen können.

Die Mitte-Fraktion hatte zu Beginn der Debatte einen Rückweisungsantrag gestellt und verlangt, dass der Stadtrat das Projekt überarbeite. Sie drang damit bei den anderen Fraktionen aber nicht durch. Die Diskussionen zogen sich über mehrere Stunden dahin. Vor allem die Frage der beiden Parkplätze führten auch zu Gehässigkeiten.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Kanton Luzern muss Lärmbelastung in Kriens neu messen
Schweiz

Kanton Luzern muss Lärmbelastung in Kriens neu messen

Ob die Anwohnerinnen und Anwohner der Kantonsstrasse in Kriens LU zu viel Lärm ausgesetzt sind, muss vom Kanton Luzern überprüft werden. Das Bundesgericht hat die Beschwerde eines Anwohners gutgeheissen und die zuständige Behörde angewiesen, die Lärmemissionen neu zu ermitteln.

IAEA-Chef beginnt Inspektion von Atomkraftwerk Saporischschja
International

IAEA-Chef beginnt Inspektion von Atomkraftwerk Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, ist im russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja zur zweiten grossen Inspektion eingetroffen.

Italien will Herstellung und Verkauf von Laborfleisch verbieten
International

Italien will Herstellung und Verkauf von Laborfleisch verbieten

Italien will die Herstellung und den Verkauf künstlich hergestellter Lebensmittel verbieten, insbesondere Fleisch aus dem Labor. Die Regierung in Rom beschloss am Dienstagabend einen entsprechenden Gesetzentwurf.

Biden: Demokratie ist harte Arbeit - beste Tage nicht vorbei
International

Biden: Demokratie ist harte Arbeit - beste Tage nicht vorbei

US-Präsident Joe Biden hat dazu aufgerufen, das Engagement für die Demokratie fortwährend zu erneuern und Hass und Extremismus "keinen sicheren Hafen" zu geben. "Es ist nicht einfach. (...) Das war noch nie einfach. Demokratie ist harte Arbeit", sagte Biden am Mittwoch anlässlich eines virtuellen Demokratiegipfels in Washington. "Wir müssen unser Engagement ständig erneuern, unsere Institutionen kontinuierlich stärken, die Korruption ausrotten, wo wir sie finden, versuchen, einen Konsens herzustellen, und politische Gewalt ablehnen", sagte Biden. Er lobte die "beispiellose Einigkeit" und Solidarität für die Ukraine von Demokratien angesichts des russischen Angriffskriegs.