Der Vertrag, der für Unfrieden bei den letzte Ruhestätten sorgte, stammt aus dem Jahre 1946. Abgeschlossen wurde er zwischen der Stadt Luzern und dem Chorherrenstift St. Leodegar, das die Gräber rund um die Hofkirche verwaltet. Die Vertragssituation sei unbefriedigend, schreibt der Stadtrat in einem am Montag veröffentlichten Antrag ans Parlament.
Denn die Stadt verdient mit den 19 Plattengräbern jährlich lediglich 1500 Franken, muss aber den gesamten Unterhalt an den Gräberhallen stemmen, der rund 90000 Franken pro Jahr kostet. Im vergangenen Jahr kündigte die Stadt den Vertrag, doch das Stift verlangte die Fortführung der Unterhaltsarbeiten und zog vor den Friedensrichter.
Einen Gang vors Gericht fürchtet der Stadtrat. Wäre nämlich die Vertragskündigung ungültig, müsste man weiterhin den Unterhalt der Gräberhallen berappen. Deshalb setzt er auf eine neue Vereinbarung, die zusammen mit Bischof Felix Gmür und dem Stift ausgehandelt wurde.
Darin ist unter anderem festgehalten, dass der städtische Friedhof zu einem Privatfriedhof wird. Dazu muss das Stadtparlament das Reglement über das Bestattungs- und Friedhofswesen anpassen. Weiter verzichtet die Stadt auf die Grabrechte an den 19 Plattengräbern.
Im Gegenzug übernimmt das Stift die Unterhaltsarbeiten für die Gräberhallen selber. Den aufgelaufenen baulichen Unterhalt behebt die Stadt Luzern ein letztes Mal. Dieser sei in den letzten Jahren sehr zurückhaltend vorgenommen worden, hält der Stadtrat fest.
Die Hallen werden zwischen 2021 und 2026 etappenweise saniert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,18 Millionen Franken, für die der Stadtrat einen Sonderkredit beantragt. Die Denkmalpflege übernimmt rund 300000 Franken der Kosten.
(sda)