US-Behörden kündigen Schritte zum Schutz von Bankeneinlagen an


News Redaktion
Wirtschaft / 13.03.23 03:13

Wenige Tage nach der Schliessung der insolventen Silicon Valley Bank (SVB) und einer weiteren Bank, der Signature Bank, haben die US-Behörden weitreichende Schritte zum Schutz der Einlagen bei den Kreditinstituten angekündigt.

Die Silicon Valley Bank und eine weitere kleinere Bank, die Signature Bank, wurden von den US-Behörden geschlossen. Die US-Regierung will die Einlagen der Kunden sichern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. (FOTO: KEYSTONE/AP/Jeff Chiu)
Die Silicon Valley Bank und eine weitere kleinere Bank, die Signature Bank, wurden von den US-Behörden geschlossen. Die US-Regierung will die Einlagen der Kunden sichern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. (FOTO: KEYSTONE/AP/Jeff Chiu)

Die US-Notenbank Fed, das Finanzministerium und der Bundeseinlagensicherungsfonds FDIC teilten am Sonntag mit, SVB-Einleger hätten ab Montag Zugriff auf "ihr gesamtes Geld". Der Steuerzahler werde dafür nicht aufkommen müssen.

Auch werde der Zugang zu allen Einlagen bei der Signature Bank mit Sitz in New York ermöglicht, hiess es weiter in der gemeinsamen Erklärung der Behörden. Die Bank war ebenfalls in Schwierigkeiten geraten und am Sonntag von den US-Behörden geschlossen worden.

Zudem kündigte die US-Notenbank Fed an, sie werde Banken zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, um die Bedürfnisse ihrer Einleger zu erfüllen - das dürfte auch Abhebungen betreffen. "Wir ergreifen entscheidende Massnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft, indem wir das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Bankensystem stärken", erklärten die Behörden. Das US-Bankensystem sei nach wie vor widerstandsfähig und stehe auf einem soliden Fundament.

Die FDIC sichert Einlagen nur bis zu einer Höhe von 250.000 Dollar (rund 230.000 CHF) pro Kunde und Bank ab. Nach einem Bericht der "Washington Post" würde es das Bundesbankengesetz dem Einlagensicherungsfonds jedoch erlauben, ungesicherte Einlagen zu schützen, wenn andernfalls systemische Risiken drohten.

US-Präsident Joe Biden versprach am Sonntag, die Verantwortlichen für die Pleite der Banken zur Rechenschaft zu ziehen. "Die amerikanische Bevölkerung und die amerikanischen Unternehmen können darauf vertrauen, dass ihre Bankeinlagen da sind, wenn sie sie brauchen", führte der Demokrat fort. Der Staatschef kündigte an, sich am Montag zum Bankensystem äussern zu wollen.

Am Freitag hatten die US-Behörden die SVB geschlossen. Das Geldinstitut war infolge von Milliardenverlusten beim Verkauf von Wertpapieren in massive Schwierigkeiten geraten. Die SVB ist eine in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannte Bank, die aber seit den 1980er Jahren eine grosse Rolle bei der Finanzierung von Startup-Unternehmen in den USA spielte.

(sda)


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