Das Europäische Parlament und der EU-Rat gaben im April grünes Licht für Reisen ohne Visum aus dem Kosovo in die EU. Als Schengen-Land ist auch die Schweiz verpflichtet, Weiterentwicklungen des Schengen-Besitzstandes zu übernehmen, schreibt der Bundesrat in der Mitteilung von Mittwoch. Kosovo habe die Voraussetzungen für die Visumsbefreiung in Bezug auf Sicherheit, Grenzkontrollen und Migrationsmanagement erfüllt.
Nötig für eine Einreise ist lediglich der Besitz eines biometrischen Passes. Inhaber eines kosovarischen Passes können dann für Kurzaufenthalte bis zu neunzig Tage ohne Visum in der Schweiz oder der EU bleiben und umgekehrt Schweizerinnen und EU-Bürger im Kosovo.
Wenn Kosovarinnen und Kosovaren in der Schweiz arbeiten wollen, ist weiterhin ein Visum erforderlich. Ausserdem dürfen kosovarische Staatsbürgerinnen und -bürger gemäss Mitteilung nur dann in der Schweiz arbeiten, wenn sie beruflich gut qualifiziert sind und wenn auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt oder in den EU/Efta-Staaten keine gleichwertigen Arbeitskräfte gefunden werden konnten.
Kosovo ist noch nicht EU-Mitglied, sondern hat bislang lediglich eine "EU-Beitrittsperspektive". Haupthindernis bei der EU-Annäherung ist, dass fünf EU-Mitgliedsländer - Spanien, Rumänien, die Slowakei, Griechenland und Zypern - den Kosovo nicht anerkennen.
(sda)