Wagner-Chef meldet Beginn des Abzugs aus Bachmut – Kiew bestätigt


News Redaktion
International / 25.05.23 14:09

Die russische Privatarmee Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug der eigenen Truppen aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut begonnen.

Ukrainische Soldaten feuern von einem ukrainischen Panzer an der Front in der Nähe von Bachmut. Foto: Efrem Lukatsky/AP (FOTO: Keystone/AP/Efrem Lukatsky)
Ukrainische Soldaten feuern von einem ukrainischen Panzer an der Front in der Nähe von Bachmut. Foto: Efrem Lukatsky/AP (FOTO: Keystone/AP/Efrem Lukatsky)

Bis zum 1. Juni solle die Stadt komplett den regulären russischen Streitkräften zur Kontrolle überlassen werden, sagte Prigoschin in einem am Donnerstag veröffentlichten Video. Die Wagner-Truppen würden sich zur Erholung und Vorbereitung auf die nächsten Einsätze in ihre Lager zurückziehen. Nach einer Pause seien sie für neue Gefechtsaufgaben bereit, sagte Prigoschin. Die ukrainische Seite bestätigte, dass es einen Truppenaustausch des Feindes um Bachmut gebe.

Nach Darstellung Prigoschins sollen zwei erfahrene Wagner-Kämpfer zur Unterstützung der russischen Armee in Bachmut bleiben. Der Wagner-Chef und das russische Verteidigungsministerium hatten am Wochenende die komplette Einnahme der Stadt im Gebiet Donezk, die einmal 70 000 Einwohner hatte, verkündet. Prigoschin avisierte dabei auch den Rückzug ab 25. Mai. Die Ukraine wies zurück, dass die seit Monaten umkämpfte Stadt komplett unter russischer Kontrolle sei.

Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar sagte am Donnerstag, die Wagner-Truppen in den Vororten von Bachmut würden durch reguläre russische Soldaten ersetzt. Prigoschins Kämpfer seien aber noch in der Stadt selbst. Die ukrainischen Streitkräfte selbst würden derzeit die Vororte im Südwesten von Bachmut kontrollieren, sagte Maljar. Der Feind versuche, den Vormarsch der Kiewer Truppen an den Flanken durch Artilleriefeuer zu stoppen. Zudem zögen die Russen zusätzliche Kräfte zusammen, um ihre Flanken zu sichern, sagte sie.

Nach Darstellung Maljars wurden auch Vorstösse der russischen Truppen in verschiedenen Richtungen zurückgeschlagen und verhindert. Die Aktionen der Russen hätten keine Erfolge, meinte sie. Insgesamt bleibe der Osten des Landes das "Epizentrum" der russischen Angriffe.

Die Angaben der Kriegsparteien zum Verlauf der Kämpfe lassen sich meist nicht unmittelbar unabhängig überprüfen.

(sda)


Anzeige
Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Aussichten für Schweizer Wirtschaft laut Economiesuisse trüb
Wirtschaft

Aussichten für Schweizer Wirtschaft laut Economiesuisse trüb

Das Schweizer Wirtschaftswachstum bleibt fragil. Nach einem doch recht ansprechenden ersten Quartal trüben sich gemäss Economiesuisse die konjunkturellen Aussichten für die zweite Jahreshälfte 2023 ein.

Caritas: Drohende Mieterhöhungen sind
Schweiz

Caritas: Drohende Mieterhöhungen sind "Hiobsbotschaft" für Ärmere

Caritas-Geschäftsleitungsmitglied Andreas Lustenberger kritisiert die kommenden Mieterhöhungen aufgrund des gestiegenen Referenzzinssatzes. "Das ist in der aktuellen Situation mit ohnehin steigenden Lebenskosten eine Hiobsbotschaft für die Ärmeren."

Nationalrat stellt sich gegen
Schweiz

Nationalrat stellt sich gegen "Lex Ukraine"

Der Nationalrat will keine "Lex Ukraine". Er hat sich am Donnerstag gegen eine Ausnahmereglung ausgesprochen, die Drittstaaten die Weitergabe von Waffen aus Schweizer Produktion an das Land erlaubt hätte.

Schulden-Drama in USA endet: Zahlungsausfall der Regierung verhindert
International

Schulden-Drama in USA endet: Zahlungsausfall der Regierung verhindert

Eine drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung ist abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus billigte am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auch der Senat in Washington einen Gesetzentwurf, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA bis 2025 ausgesetzt wird. Diese lag zuletzt bei rund 31,4 Billionen Dollar (etwa 29,1 Billionen Euro). Ohne den Schritt wäre der US-Regierung in wenigen Tagen das Geld ausgegangen. Es galt als Formalie, dass Präsident Joe Biden das Gesetz mit seiner Unterschrift in Kraft setzt.