"Alle finanziellen Ziele bringen nichts, wenn solche Ereignisse dazwischenkommen", sagte Finanzvorsteher Kaspar Bopp (SP) am Donnerstag bei der Präsentation der neuen Finanzstrategie.
Die Stadt müsse die Fähigkeit erlangen, mit solchen Ereignissen finanziell gut umgehen zu können. Die Finanzen sollen deshalb robuster werden, "resilienter", wie das heute heisst.
Um dieses Ziel zu erreichen, soll unter anderem das Finanzcontrolling verbessert werden. Dazu gehört auch, das Finanzwissen intern zu schulen. "Dann wissen wir, wo wir Spielraum haben und wo nicht", sagte Bopp weiter.
Neben unvorhersehbaren Ereignissen muss die zweitgrösste Stadt des Kantons vor allem drei Entwicklungen bewältigen: Ein Bevölkerungswachstum von rund 1000 Personen pro Jahr, Forderungen nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein grosser Erneuerungsbedarf bei Gebäuden.
Grosse Baustellen sind etwa das Stadttheater, das Stadion Schützenwiese und das Alterszentrum Adlergarten.
Bopp hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Nettoschulden der Stadt pro Jahr höchstens um 4 Prozent steigen dürfen. Was die grossen Baustellen betrifft, bedeutet das, dass pro Jahr rund 80 Millionen Franken investiert werden können.
Trotz Robustheits-Training: Auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahlen kommt deswegen kein höherer Steuerfuss zu. "Im Moment zeichnet sich keine Veränderung des Steuerfusses ab", sagte Bopp.
Das Bevölkerungswachstum zeige sich zum Glück auch auf der Einnahmenseite. "Die Steuerkraft entwickelt sich gut."
Aktuell liegt der Winterthurer Steuerfuss bei 125 Prozent. Im Vergleich mit anderen Zürcher Städten und Gemeinden gehört Winterthur damit zu den teuersten fünf Prozent.
(sda)