Winterthur will robustere Finanzen - aber ohne Steuererhöhung


News Redaktion
Schweiz / 16.03.23 11:23

Pandemie, Energiekrise, Ukraine-Krieg: Ereignisse wie diese sollen die Stadt Winterthur in Zukunft, zumindest finanziell, nicht aus dem Tritt bringen. Die Stadt will ihre Finanzen robuster machen. Eine Steuererhöhung ist derzeit aber nicht geplant.

"Eine Steuererhöhung zeichnet sich derzeit nicht ab": Winterthurer Finanzvorsteher Kaspar Bopp (SP). (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/WALTER BIERI)

"Alle finanziellen Ziele bringen nichts, wenn solche Ereignisse dazwischenkommen", sagte Finanzvorsteher Kaspar Bopp (SP) am Donnerstag bei der Präsentation der neuen Finanzstrategie.

Die Stadt müsse die Fähigkeit erlangen, mit solchen Ereignissen finanziell gut umgehen zu können. Die Finanzen sollen deshalb robuster werden, "resilienter", wie das heute heisst.

Um dieses Ziel zu erreichen, soll unter anderem das Finanzcontrolling verbessert werden. Dazu gehört auch, das Finanzwissen intern zu schulen. "Dann wissen wir, wo wir Spielraum haben und wo nicht", sagte Bopp weiter.

Neben unvorhersehbaren Ereignissen muss die zweitgrösste Stadt des Kantons vor allem drei Entwicklungen bewältigen: Ein Bevölkerungswachstum von rund 1000 Personen pro Jahr, Forderungen nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein grosser Erneuerungsbedarf bei Gebäuden.

Grosse Baustellen sind etwa das Stadttheater, das Stadion Schützenwiese und das Alterszentrum Adlergarten.

Bopp hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Nettoschulden der Stadt pro Jahr höchstens um 4 Prozent steigen dürfen. Was die grossen Baustellen betrifft, bedeutet das, dass pro Jahr rund 80 Millionen Franken investiert werden können.

Trotz Robustheits-Training: Auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahlen kommt deswegen kein höherer Steuerfuss zu. "Im Moment zeichnet sich keine Veränderung des Steuerfusses ab", sagte Bopp.

Das Bevölkerungswachstum zeige sich zum Glück auch auf der Einnahmenseite. "Die Steuerkraft entwickelt sich gut."

Aktuell liegt der Winterthurer Steuerfuss bei 125 Prozent. Im Vergleich mit anderen Zürcher Städten und Gemeinden gehört Winterthur damit zu den teuersten fünf Prozent.

(sda)


Anzeige
Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Rigi Bahnen befördern ein Drittel mehr Gäste
Wirtschaft

Rigi Bahnen befördern ein Drittel mehr Gäste

Die Rigi Bahnen haben im vergangenen Jahr 808'000 Gäste befördert. Das entspricht einer Zunahme von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Türkisches Parlament stimmt für Nato-Beitritt Finnlands
International

Türkisches Parlament stimmt für Nato-Beitritt Finnlands

Die Türkei hat der Aufnahme Finnlands in die Nato als letztes Mitgliedsland zugestimmt. Die Mehrheit der türkischen Parlamentarier stimmte am Donnerstagabend für die Aufnahme des Landes in das Verteidigungsbündnis, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Biden: Kein US-Besuch von Netanjahu
International

Biden: Kein US-Besuch von Netanjahu "in nächster Zeit"

US-Präsident Joe Biden hat der Aussicht auf einen baldigen Besuch des israelischen Premiers Benjamin Netanjahu in Washington einen Dämpfer verpasst. Auf die Frage, ob er Netanjahu ins Weisse Haus einlade, sagte Biden am Dienstag vor Journalisten: "Nicht in nächster Zeit."

März sechster zu warmer Monat in Folge
Schweiz

März sechster zu warmer Monat in Folge

Der zu Ende gehende März ist zu warm und regional zu nass ausgefallen. Er ist der sechste überdurchschnittlich warme Monat in Folge. Die Temperatur lag 1,3 Grad über dem Mittel der Norm 1991 bis 2020. Letztmals leicht unterdurchschnittlich warm war es im September.