Xi Jinping beendet Staatsbesuch in Moskau


News Redaktion
International / 22.03.23 08:21

Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping hat seinen Staatsbesuch in Russland nach drei Tagen beendet. Der 69-Jährige bestieg am Mittwoch auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo sein Flugzeug. Dazu spielte ein Militärorchester. Vize-Regierungschef Dmitri Tschernyschenko begleitete den Staatsgast auf dem roten Teppich. Xi winkte seinen Gastgebern zum Abschied freundlich zu. Beim ersten Auslandsbesuch seit seiner Wiederwahl hatten die beiden Atommächte China und Russland eine noch engere strategische Partnerschaft vereinbart.

Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) und der chinesische Staatschef Xi Jinping. Foto: Alexey Maishev/Sputnik Kremlin/AP/dpa (FOTO: Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Alexey Maishev)
Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) und der chinesische Staatschef Xi Jinping. Foto: Alexey Maishev/Sputnik Kremlin/AP/dpa (FOTO: Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Alexey Maishev)

Am Dienstag unterzeichneten Xi und Kremlchef Wladimir Putin weitreichende Abkommen über ihre Zusammenarbeit bis 2030. Dabei ging es vor allem um eine stärkere wirtschaftliche Partnerschaft. Russland soll unter dem Druck westlicher Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine mehr Elektrotechnik aus China erhalten. Chinas energiehungrige Wirtschaft soll mehr Gas und Öl zu günstigen Preisen bekommen. Zur Schwächung des US-Dollars soll der Zahlungsverkehr zwischen beiden Staaten und mit anderen Handelspartnern weiter auf Yuan und Rubel umgestellt werden.

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine stellte sich Xi demonstrativ an die Seite des russischen Präsidenten. Zugleich warb er für Verhandlungen. Der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Putin wegen Kriegsverbrechen kam öffentlich nicht zur Sprache. Xi lud Putin vielmehr zum Gegenbesuch nach Peking ein.

Staatsmedien in Moskau zeigten auch den Abschied der beiden Staatschefs am Dienstagabend nach einem grossen Festbankett. Demnach sagte Xi, dass heute in der Welt Veränderungen zu sehen seien wie seit 100 Jahren nicht mehr. Man werde das gemeinsam durchstehen. "Einverstanden", antwortete Putin. "Passen Sie auf sich auf, lieber Freund", sagte Xi laut russischer Übersetzung.

China gilt als enger Verbündeter Russlands. Dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Peking nicht verurteilt. Zugleich hat sich China als Vermittler positioniert. Der Westen befürchtet, dass China dem Nachbarland Waffen liefern könnte. Zu Spekulationen um ein mögliches Gespräch des Chinesen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte Moskau mehrfach erklärt, dass das nach russischen Erkenntnissen nicht geplant sei.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Raphael Wicky, der Cup-Spezialist
Sport

Raphael Wicky, der Cup-Spezialist

Raphael Wicky weiss, wie Cupfinals gewonnen werden. Der Walliser ist dreifacher Cupsieger mit Sion und DFB-Pokal-Gewinner mit Bremen. Am Sonntag will er YB als Trainer zum Double führen.

Frankreich wendet Herabstufung durch Ratingagentur S&P Global ab
Wirtschaft

Frankreich wendet Herabstufung durch Ratingagentur S&P Global ab

Einen Monat nach der Herabstufung Frankreichs durch die Ratingagentur Fitch angesichts der hohen Staatsverschuldung hat die einflussreichere Ratingagentur S&P Global ihre Bewertung des EU-Landes beibehalten.

Kiew wieder unter Beschuss - Schweiz lehnt Waffenlieferungen ab
International

Kiew wieder unter Beschuss - Schweiz lehnt Waffenlieferungen ab

Russland hat seine ungewöhnlich heftigen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew auch in der Nacht zum Freitag fortgesetzt. Die russische Armee habe insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär am Morgen mit.

Kantonspolizei Zürich lehnt Versuch auf Bellerivestrasse ab
Schweiz

Kantonspolizei Zürich lehnt Versuch auf Bellerivestrasse ab

Die Kantonspolizei Zürich hat die Reduktion der Bellerivestrasse von vier auf zwei Spuren abgelehnt. Die Stadt Zürich wird wohl Rekurs einlegen. Der Versuch ist aber sicher verschoben.