Zürcher Gemeinderat fordert umweltfreundliches Zurich Film Festival


News Redaktion
Schweiz / 08.02.23 20:15

Der Zürcher Gemeinderat hat am Mittwoch ein Postulat überwiesen, das ein umweltfreundliches Zurich Film Festival fordert. Die Mehrheit stört sich etwa daran, dass Filmschaffende aus europäischen Städten eingeflogen werden und in Zürich per Limousine befördert werden.

Die Stars werden in Limousinen an das Zurich Film Festival kutschiert. Linke Gemeinderäte wollen das ändern. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)
Die Stars werden in Limousinen an das Zurich Film Festival kutschiert. Linke Gemeinderäte wollen das ändern. (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)

Das Zurich Film Festival (ZFF) nehme das Thema Umwelt zu wenig ernst, monierten die Postulanten Balz Bürgisser und Monika Bätschmann (Grüne). So gebe es zwar ein Merkblatt mit Massnahmen, wie Kompensation der Flüge oder Elektrifizierung der Fahrzeugflotte. Doch den Grünen ist das zu vage.

Die Limousinen würden selbst als elektrische Autos ein falsches Zeichen setzen. Dies werde wohl aus Rücksicht auf einen Hauptsponsor gemacht, vermutete Bürgisser. Einen Bericht zu den Emissionen habe die Kommission nie erhalten - "wieso diese Geheimnistuerei?"

Stefan Urech (SVP) fand den Vorschlag zwar sympathisch, "aber wir sind grundsätzlich gegen solche Vorschriften". Sabine Koch (FDP) betonte, dass das ZFF schon vieles tue. So werde hauptsächlich Mehrweggeschirr eingesetzt. Immer mehr Gäste würden aus Europa per Zug anreisen, sagte Koch.

Das Postulat fand aber eine klare Mehrheit, mit 71 zu 49 Stimmen wurde es an den Stadtrat überwiesen. Dieser muss nun prüfen, wie das ZFF klimafreundlich durchgeführt werden kann.

Zuvor zeigte sich der Gemeinderat bei der Unterstützung des ZFF grosszügiger als der Stadtrat. Dieser wollte den jährlichen Beitrag von 350'000 auf 450'000 Franken erhöhen. Der Gemeinderat erhöhte um weitere 50'000. Der Antrag kam von der SVP, "ein seltener Moment, dass wir uns für mehr Subventionen einsetzen", sagte Urech. Das zusätzliche Geld solle für Veranstaltungen genutzt werden, die sich an Kinder und Jugendliche richten.

Der Vorschlag fand Sympathie bis ins linke Lager. So lobte Mischa Schiwow (AL), dass das Programm an Konturen gewonnen habe. Mit 77 zu 40 Stimmen genehmigte der Gemeinderat den Beitrag von jährlich 500'000 Franken.

(sda)


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