Zürcher Kantonsrat will Hospiz für unheilbar kranke Kinder


News Redaktion
Schweiz / 13.03.23 11:02

Kinder, die unheilbar krank sind, sollen für eine gewisse Zeit in einem Hospiz untergebracht werden können. Dies soll die Eltern entlasten. Der Kantonsrat hat am Montag zugunsten eines entsprechenden Postulates eine Einzelinitiative eines Bürgers abgelehnt.

Eltern von unheilbar kranken Kindern sollen entlastet werden. Der Kantonsrat ist dafür, dass dafür ein Kinderhospiz ins Leben gerufen werden soll. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)
Eltern von unheilbar kranken Kindern sollen entlastet werden. Der Kantonsrat ist dafür, dass dafür ein Kinderhospiz ins Leben gerufen werden soll. (Symbolbild) (FOTO: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)

Die Einzelinitiative forderte ein kantonales Kinderhospiz. Das Postulat, das von der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (KSSG) stammt, fordert vom Regierungsrat hingegen eine grundlegende Auslegeordnung zum Thema.

Die Einzelinitiative wurde deshalb mit 109 zu 54 Stimmen abgelehnt. Nach Ansicht einer Mehrheit des Kantonsrats wäre es auch möglich, dass der Kanton mit anderen Kantonen oder Privaten zusammenarbeitet.

Denkbar ist damit auch, dass das geplante Kinderhospiz "Flamingo" in Fällanden ZH Teil der Pläne wird. Dieses Hospiz, das von einer Stiftung ins Leben gerufen wurde, soll Ende 2024 eröffnet werden. Es bietet voraussichtlich Platz für acht unheilbar kranke Kinder.

Für Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) ist klar, dass es bei diesem Kinderhospiz vor allem darum geht, die Eltern zu entlasten. "Sie sollen die Pflege ihrer Kinder vermehrt abgeben können."

Eltern sollen die Kinder für einen oder mehrere Tage oder etwa eine Woche im Hospiz unterbringen können, um in der Zeit selber wieder zu Kräften zu kommen. Dann sollen die Kinder wieder nach Hause.

Die Mehrheit des Rates war ebenfalls der Ansicht, dass es kein Sterbehospiz geben soll. Diesen letzten Schritt sollten die Kinder bei ihren Eltern zuhause in vertrauter Umgebung tun können. "Es soll aber auch kein Ort sein, wo der Tod tabuisiert wird", sagte Esther Straub (SP, Zürich).

Bisher gibt es in der Schweiz kein Hospiz für unheilbar kranke Kinder. Ein erstes "Zuhause auf Zeit" soll aber im kommenden Winter in Bern eröffnet werden. Seit November 2022 wird am "Allani" Kinderhospiz gebaut.

Auch dort soll es Platz für bis zu acht Kinder geben. Hinter dem Berner Hospiz steht, wie beim geplanten Zürcher Hospiz "Flamingo", eine private Stiftung.

Gemäss einer Studie gibt es in der Schweiz rund 5000 Kinder bis 18 Jahre, die unheilbar krank sind und palliative Pflege brauchen. In anderen Ländern gibt es solche Hospize bereits seit mehreren Jahren. Grossbritannien beispielsweise eröffnete 1982 ein Kinderhospiz. In Österreich existiert eine solche Einrichtung seit 1999.

(sda)


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