Zuger Kantonsrat erweckt denkmalgeschütztes Theilerhaus zum Leben


Roman Spirig
Regional / 26.01.23 15:54

Das denkmalgeschützte und seit Jahren leerstehende Theilerhaus in der Stadt Zug soll für 12,59 Millionen Franken komplett saniert werden. Das Kantonsparlament hat sich am Donnertag hinter die Pläne der Regierung gestellt. Unter anderem soll das Verwaltungsgericht darin einquartiert werden.

Zuger Kantonsrat erweckt denkmalgeschütztes Theilerhaus zum Leben (Foto: KEYSTONE / URS FLUEELER)
Zuger Kantonsrat erweckt denkmalgeschütztes Theilerhaus zum Leben (Foto: KEYSTONE / URS FLUEELER)

1989 hatte der Kanton das Areal an der Hofstrasse mit dem denkmalgeschützten Theilerhaus mit Baujahr 1896 erworben. Seit Jahren steht es leer. Eine Totalsanierung sei notwendig, schreibt die Regierung in ihrer Botschaft.

Das Theilerhaus sei für den Kanton Zug zweifellos ein historisch und denkmalschützerisch wertvolles und bedeutendes Areal, sagte Beat Iten, Präsident der Hochbaukommission. Diese zeigte sich glücklich darüber, dass nun nach jahrelanger Planung mit diversen Irrwegen Bewegung in dieses Areal komme. Iten bezeichnete die Gesamtplanung als "gelungen und stimmig".

Vorgesehen ist im Erdgeschoss ein Bistro mit rund 84 Plätzen im Innen- sowie 96 Plätzen im Aussenbereich. Es soll ein Quartiertreffpunkt für die Bevölkerung werden.

Weiter soll in den Obergeschossen der Sitz des Verwaltungsgerichts entstehen. Dieses befindet sich derzeit auf dem Areal An der Aa in Zug, muss aber da weg, weil dort ein Neubau für den ZVB-Stützpunkt und Rettungsdienst sowie Verwaltung entsteht.

Mit der Ansiedlung im Theilerhaus erhalte das Verwaltungsgericht einen "angemessenen repräsentativen Rahmen und das für die Zuger Industrie- und Wirtschaftsgeschichte wichtige Gebäude die ihm gebührende Ausstrahlungskraft, schreibt die Regierung in ihrer Botschaft.

Läuft alles nach Plan, sollen die Bauarbeiten im zweiten Quartal 2025 beendet sein. Parallel dazu verlaufen die Planung für die Instandsetzung der Shedhalle, des Hochhauses Süd sowie den Neubau Ost.

Der Kredit für den Umbau war am Donnerstag im Parlament eigentlich unbestritten. Marc Reichmuth sagte im Namen der SVP-Fraktion, das Theilerhaus finde mit der Instandsetzung endlich wieder eine angemessene, repräsentative Bedeutung in der Zuger Industrie- und Wirtschaftsgeschichte.

Was lange währt, werde nun endlich gut, sagte Ivo Egger (ALG). Der dringende Handlungsbedarf sei unumstritten. "Aus alt wird neu, zumindest im Innern", sagte er. Dass das Objekt wegen des Denkmalschutzes nicht maximal energetisch saniert werde könne, verstehe seine Fraktion in diesem Fall, wie Reto Vogel von der GLP-Fraktion sagte.

Die Schlussabstimmung findet zu einem späteren Zeitpunkt in der zweiten Lesung statt.

(sda)


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