Zurich-Gruppe startet mit Wachstum ins Jahr


News Redaktion
Wirtschaft / 17.05.23 07:02

Die Versicherungsgruppe Zurich ist im ersten Quartal 2023 gewachsen. Sowohl in der grösseren Schaden- und Unfallversicherung (P&C) als auch im Neugeschäft der Lebensversicherung legte der Konzern zu.

Zurich Versicherung wächst im ersten Quartal (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/GAETAN BALLY)
Zurich Versicherung wächst im ersten Quartal (Archivbild) (FOTO: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Dabei hat Zurich die Kennzahlen zur Volumenentwicklung in einem neuen Rechnungslegungs-Setup präsentiert.

Neu berichtet Zurich im Rahmen der IFRS-17-Anpassungen über Versicherungseinnahmen. Das sogenannte Insurance Income oder der Versicherungsumsatz stieg in den Monaten Januar bis März in der Schadensparte um 7 Prozent auf 9,41 Milliarden US-Dollar, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung heisst.

Dabei hat sich die Dollar-Stärke in der Rechnung der Zurich bemerkbar gemacht. Denn in Lokalwährungen gerechnet kletterte der Versicherungsumsatz gar um 11 Prozent in die Höhe. Treiber des Wachstums sind insbesondere weitere Tariferhöhungen.

Die P&C-Bruttoprämien rückten um 6 Prozent auf knapp 12 Milliarden Dollar vor. Da seien die Prämiensätze um 5 Prozent angestiegen. Zum Wachstum leisteten alle Regionen einen Beitrag, wobei die grossen Nordamerika und EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) um 10 und 1 Prozent zulegten. In Lateinamerika wuchs das Geschäft um 10 und in Asien-Pazifik um 16 Prozent.

Die Margen im Firmenkundengeschäft sind dabei laut der Zurich aufgrund höherer Prämiensätze und höherer Zinssätze weiter angestiegen. Allerdings hätten anhaltend hohe Schadenkosten im Privatkundengeschäft diese Entwicklung teilweise wieder ausgeglichen. Angaben zu den Ergebnissen macht Zurich im Q1-Update keine.

In der Lebensversicherung steht im Quartals-Update weiterhin das Neugeschäft im Fokus. Den Barwert der Prämien aus dem Neugeschäft beziffert die Zurich mit 4,16 Milliarden Dollar. Das entspricht zum Vergleichswert aus dem Vorjahr einem Anstieg von 17 Prozent oder Plus 23 Prozent in Lokalwährungen.

Das Neugeschäft in der Leben-Sparte habe 265 Millionen Dollar zur vertraglichen Servicemarge (CSM) beigetragen, so die Mitteilung. Auf vergleichbarer Basis entspricht dies einem Minus von 11 Prozent. Dabei seien die Margen insgesamt infolge eines nicht mehr ganz so guten Geschäftsmix unter Druck gekommen.

Der US-Partner Farmers, für den Zurich Dienstleistungen erbringt, verzeichnete derweil im Startquartal 3 Prozent tiefere Bruttoprämien von 6,65 Milliarden Dollar. Der Rückgang wird mit weniger Geschäft bei kommerziellen Mitfahrdiensten begründet.

Unverändert präsentiert sich die Berichterstattung zur Eigenmittelausstattung. Da schätzt die Zurich die Quote zum Schweizer Solvenztest (SST) auf 258 Prozent nach 267 Prozent Anfang Jahr. Damit liegt der Konzern weiterhin klar über dem Zielwert von 160 Prozent.

Darüber hinaus hat Zurich zwei Transaktionen zu Altbeständen angekündigt. Geplant sind der Verkauf eines Rentenversicherungsbestands in Chile sowie eine Rückversicherungsvereinbarung zum Bestand von Einzellebensversicherungen von Farmers New World Life.

Dies seien wichtige Schritte, um die Ergebnisvolatilität zu verringern und die Ertragsqualität zu verbessern. Im Rahmen der Farmers-Transaktion, deren Abschluss im August erwartet wird, betrage der Erlös voraussichtlich 1,8 Milliarden Dollar. Beiden Deals müssen die Aufsichtsbehörden noch zustimmen.

(sda)


Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Berichte: Vorläufiger Deal bei Verhandlungen zu US-Schuldenobergrenze
International

Berichte: Vorläufiger Deal bei Verhandlungen zu US-Schuldenobergrenze

Bei den Verhandlungen um eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA haben die Verhandlungsführer Medienberichten zufolge einen Durchbruch erzielt und einen Zahlungsausfall der grössten Volkswirtschaft der Welt voraussichtlich abgewendet. Die US-Regierung und führende Vertreter aus dem Kongress erreichten demnach am Samstag (Ortszeit) eine vorläufige Einigung. Das Vorhaben muss noch vom Kongress abgesegnet werden.

Russlands Privatarmeen bringen Putins Gewaltmonopol in Gefahr
International

Russlands Privatarmeen bringen Putins Gewaltmonopol in Gefahr

Jewgeni Prigoschin will sich und seinen Wagner-Söldnern nach der extrem verlustreichen Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut eine Kampfpause gönnen. Stolz zeigt der Chef der Privatarmee Wagner nach einem Hubschrauberflug in einem Video ein unterirdisches Feldlager in einem Wald mit sandigem Boden: Gemeinschaftsunterkünfte, Küche, Speisesaal und eine Sauna. Alles aus Holz gebaut. Irgendwo in Russland. Dort sollen sich die Söldner für neue Kampfeinsätze in der Ukraine rüsten. Aber die Truppe ist längst nicht die einzige paramilitärische Organisation im Krieg in der Ukraine, obwohl Privatarmeen gar nicht erlaubt sind in Russland.

Erdogan erklärt sich vor Auszählungsende zum Wahlsieger
International

Erdogan erklärt sich vor Auszählungsende zum Wahlsieger

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat sich noch vor Auszählung aller Stimmen zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Er danke allen, die es ihm ermöglicht hätten, die nächsten fünf Jahre zu regieren, sagte Erdogan am Sonntag vor jubelnden Anhängern in Istanbul.

Schweizer Wirtschaft im ersten Quartal leicht gewachsen
Wirtschaft

Schweizer Wirtschaft im ersten Quartal leicht gewachsen

Die Schweizer Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 leicht gewachsen. Die inländische Nachfrage entwickelte sich robust. Und im Zuge steigender Warenexporte wuchs auch die Industrie leicht.