Mitte Schweiz will Blockaden in der Gesundheitspolitik überwinden
Laut dem Programm präsentiert die Mitte am Samstag Forderungen «für ein bezahlbares und für alle zugängliches Gesundheitswesen». In einer Podiumsdiskussion sprechen Fachleute darüber, wie die aktuelle Blockade in der Schweizer Gesundheitspolitik gelöst werden könnte.
Die Prämien explodierten, weil das Gesundheitssystem unfähig sei sich selber zu reformieren, steht in einem Positionspapier der Mitte-Partei. Durch die einheitliche Finanzierung von Gesundheitsleistungen (Efas), wie sie das revidierte Krankenversicherungsgesetz vorsieht, sollen die steigenden Gesundheitskosten eingedämmt werden.
Ambulant vor stationär
Die Vorlage, über die das Schweizer Stimmvolk am 24. November entscheidet, geht auf einen Vorstoss aus dem Jahr 2009 der ehemaligen Aargauer Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel zurück.
Mit Efas sollen ambulante und stationäre Gesundheitsleistungen neu einheitlich finanziert werden. Heute werden stationäre Behandlungen von Kantonen und Krankenkassen bezahlt, während ambulante Behandlungen allein von Krankenkassen gedeckt werden.
Mit der Vorlage soll ein Anreiz für die Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen geschaffen werden, was zu sinkenden Gesundheitskosten führen soll.
Überteuerte Tarife senken
Weiter fordert die Mitte, «überteuerte Tarife und Medikamentenpreise» zu senken, um Fehlanreize für unnötige Behandlungen zu vermeiden. Ebenso sei die vom Volk angenommene Pflegeinitiative umzusetzen, um die Arbeitsbedingungen für Pflegefachkräfte zu verbessern.
An der Versammlung werden ausserdem Argumente für ein Ja zur Reform der zweiten Säule präsentiert, über die das Stimmvolk am 22. September entscheidet. Auf dem Programm steht ein Gespräch mit Mitte-Bundesrätin Viola Amherd, bei dem die Walliserin Einblicke in ihr Jahr als Bundespräsidentin gibt.