Archäologin Murer erhält den Marie Heim-Vögtlin-Preis
Murer zeigte auf, dass Plünderung und Zerstörung ein wichtiger Teil der Recyclingprozesse in Städten waren, wie der SNF am Dienstag mitteilte. Während der Spätantike mussten Ressourcen geschont werden.
So wurden Gräber - anders als bisher angenommen - nicht von Christen im Zuge antiheidnischer Massnahmen zerstört. Durch kreative Wiederverwendung sei der Schmuck der antiken Grabbauten über die Zeit erhalten geblieben.
Weiter legte Murer grossen Wert darauf, die Befunde interdisziplinär auszuwerten und in den historischen Kontext zu stellen. Viele Informationen zum Grabraub in der Spätantike habe sie Gesetzestexten und literarischen Quellen entnommen, erklärte Murer. Hinzu kam auch die Archivarbeit in italienischen Ausgrabungstagebüchern aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Der Marie Heim-Vögtlin-Preis würdigt hervorragende Nachwuchsforscherinnen, die andere junge Wissenschaftlerinnen inspirieren sollen. Die Namensgeberin des Preises, Marie Heim-Vögtlin, wurde 1868 als erste Schweizerin zum Studium an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich zugelassen. Sie zählt zu den Vorreiterinnen im Kampf der Frauen für den Zugang zu akademischer Bildung.
Die Preisverleihung findet am 12. November in Bern statt.