Beide Appenzell weiten Chemikalien-Untersuchungen aus
Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden wollen mit ihren geplanten Untersuchungen einen Überblick über die PFAS-Belastung von Lebensmitteln erhalten, wie die beiden Kantone auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA übereinstimmend schrieben. Zwar gibt es für Milch bisher noch keine PFAS-Höchstwerte. Sollten bei den Untersuchungen aber auffällige Befunde auftreten, würden weitere Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch untersucht, so der Ausserrhoder Kommunikationsdienst respektive das Innerrhoder Bau- und Umweltdepartement.
Erst wenn diese Resultate sowie diejenigen von bereits durchgeführten Proben bei Fischen vorliegen, werde über Bodenuntersuchungen entschieden, so der Kanton Appenzell Ausserrhoden. Innerrhoden plant im Jahre 2025 Proben bei Feuerlöschübungsplätzen. Bereits 2023 sei in beiden Kantonen das Trinkwasser untersucht worden. Es könne bedenkenlos getrunken werden.
Kürzlich hatte der Kanton St. Gallen in einigen Landwirtschaftsbetrieben den Verkauf von Fleisch gestoppt. Bei kantonsweiten Untersuchungen wurden zwischen der Stadt St. Gallen und dem Bodensee mit PFAS-kontaminierte Flächen gefunden. Als Grund für die Belastung der Böden wird ausgetragener Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen vermutet.
Jahrelang mit Klärschlamm gedüngt
In Appenzell Ausserrhoden ist der anfallende Klärschlamm zirka ab Ende der 1960er Jahre bis 1992 vollständig von der Landwirtschaft verwertet worden, schrieb der Kanton weiter. Von 1993 an wurde der Schlamm auch anderweitig verwendet.
Ab 2000 seien nur noch wenige Prozent des Ausserrhoder Klärschlamms in der Landwirtschaft eingesetzt worden. 2003 wurde diese Praxis verboten. Für Innerrhoden gibt es gemäss dem Kanton Hinweise, dass Klärschlamm zwischen 1976 und 1995 an Landwirte abgegeben wurde.
PFAS sind schwer abbaubare Chemikalien, die über Jahrzehnte industriell genutzt wurden, zum Beispiel in Löschschaum.