Biden plant Entschuldigung für Misshandlung von indigenen Kindern
Er werde sich offiziell bei der indigenen Bevölkerung dafür entschuldigen, «wie wir ihre Kinder so viele Jahre lang behandelt haben», sagte Biden, als er am Donnerstag das Weisse Haus verliess.
Geplant ist, dass Biden seine offizielle Entschuldigung am Freitag bei einem Besuch im Reservat Gila River im US-Bundesstaat Arizona vorbringt. Arizona ist einer der Staaten mit dem höchsten indigenen Bevölkerungsanteil - und bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November höchst umkämpft. Das Weisse Haus erklärte, die Entschuldigung werde ausgesprochen, um an «unsere gesamte Geschichte zu erinnern und zu lehren, auch wenn sie schmerzhaft ist».
«Dass der Präsident morgen diesen Schritt unternimmt, ist so historisch, dass ich nicht sicher bin, ob ich seine Wirkung angemessen in Worte fassen kann», erklärte US-Innenministerin Deb Haaland, die erste indigene Ministerin der US-Geschichte.
Praxis endete 1978
In den USA war es mehr als 150 Jahre lang gängige Praxis, Kinder von Indigenen von ihren Familien und ihrer Kultur zu trennen und sie in von der US-Regierung betriebene Internate zu stecken, um sie so zur Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft zu zwingen.
Ein Regierungsbericht verwies kürzlich auf zahlreiche Fälle phyischer, psychischer und sexueller Gewalt in den Heimen für indigene Kinder sowie den Tod von mehr als 950 Kindern. Diese Politik der Zwangsassimilierung endete erst 1978 mit der Verabschiedung des sogenannten Indian Child Welfare Act durch den US-Kongress.