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Britische Marine setzt vom Aussterben bedrohte Schildkröten aus

Tiere

Britische Marine setzt vom Aussterben bedrohte Schildkröten aus

27. September 2024, 23:49 Uhr
Unechte Karrettschildkröten sind vom Aussterben bedroht. (Archivbild)
© Keystone/PA Wire / PRESS ASSOCIATION IMAG/ANTHONY DEVLIN/SEA LIFE
Geschwächt und unterkühlt sind insgesamt sechs seltene Meeresschildkröten an britischen Stränden angeschwemmt worden. Nach längerer Pflege in Aquarien setzte ein Schiff der britischen Marine die Tiere nun nahe der Azoren im Atlantik in wärmerem Wasser aus.

Die jungen Unechten Karettschildkröten seien vermutlich von starken Winden und der Atlantik-Strömung aus der Karibik oder von der US-Ostküste bis nach Grossbritannien getragen worden, wo sie einen Kälteschock erlitten hätten, vermuten Experten. Insgesamt vier Tiere wurden an Stränden in der südwestenglischen Grafschaft Cornwall gefunden, je eins im englischen Devon und auf der walisischen Insel Anglesey. Die Art ist vom Aussterben bedroht.

«Alle Schildkröten kamen geschwächt an – in vielen Fällen waren wir uns nicht sicher, ob sie die Nacht überleben würden», sagte Steve Matchett vom Blue Reef Aquarium in Newquay. «Alle waren dehydriert und abgemagert.» Den Tieren sei über einen längeren Zeitraum kalt gewesen, weshalb sie nicht richtig gefressen hätten.

Tierische Fracht auf dem Weg in die Karibik

Nachdem die Schildkröten aufgepäppelt waren, nahm die «HMS Medway» der Royal Navy sie mit - bis zu den Azoren, die zu Portugal gehören. Das Patrouillenschiff war auf dem Weg in die Karibik, wo es gemeinsam mit der US-Marine gegen Drogenschmuggler vorgehen soll.

«Die Begegnung mit Meerestieren ist eine der grossen Freuden der Seefahrt, und wenn wir dazu beitragen können, dass dies in Zukunft wahrscheinlicher wird, und sei es auch nur in geringem Masse, freuen wir uns, dies zu tun», sagte Rod Jones, der bei der britischen Marine für den Umweltschutz zuständig ist. Eine Rückkehr der Schildkröten in wärmere Gewässer sei zwar nicht die Hauptaufgabe der Royal Navy. Aber man freue sich, die britischen Vorhaben für gesündere und vielfältigere Meere zu unterstützen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 27. September 2024 23:49
aktualisiert: 27. September 2024 23:49