Chur präsentiert einen neuen Standort für einen Drogen-Konsumraum
Der neu vorgeschlagene Standort biete den Vorteil, dass er näher am Stadtgarten liege, dem Park, in dem sich derzeit Drogensüchtige aufhalten, sagte der städtische Leiter des Departements Bildung, Gesellschaft und Kultur, Patrik Degiacomi (SP), gegenüber Keystone-SDA.
«Der Ort liegt nicht in einer Wohnzone und ist weit entfernt von Schuleinrichtungen oder Spielplätzen. Und ein weiterer grosser Vorteil ist, dass es sich um ein bestehendes Gebäude handelt», so Degiacomi weiter. Die Räumlichkeiten seien gross genug, um die gesamte Einrichtung unterzubringen.
Wahrscheinliche Opposition
Ursprünglich war der Treffpunkt für Drogenabhängige an der Sägenstrasse 75 geplant. Der Standort sorgte in den letzten Monaten für viel Diskussionen. Anwohnerinnen und Anwohner sammelten mehr als 200 Unterschriften gegen das Vorhaben der Stadt. Aber auch im Welschdörfli rechnet die Stadt mit Widerstand.
«Das Welschdörfli ist bereits durch das Nachtleben und die Drogenproblematik belastet», erklärt der Churer Stadtrat. Und nun argumentiere die Bevölkerung, sie müsse eine zusätzliche Belastung auf sich nehmen. «Wir sind überzeugt, dass der Prozess, den wir gestern mit den Anwohnern begonnen haben, zu einer guten Lösung führen wird», so Degiacomi weiter. Laut Stadtrat wird der Ort für den kontrollierten Drogenkonsum frühestens im Sommer 2025 eröffnet.
Die Bevölkerung ist von der Notwendigkeit der Schaffung eines kontrollierten Drogenkonsumraums überzeugt. 66 Prozent der Churer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben im Juni dem Rahmenkredit von 3,88 Millionen Franken für die Schaffung des Raums zugestimmt. Der Standort war allerdings nicht Gegenstand der Abstimmung.