Der Kanton will Kulturangebote in der Agglo stärker fördern
«Die Musik spielt vermehrt im Gürtel um die Zentrumsstädte», sagte Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) am Freitag vor den Medien. Dort finde das aktuelle und künftige Bevölkerungswachstum statt.
Die bisherige Kulturförderung des Kantons konzentriert sich aber entweder auf die beiden Grossstädte Zürich und Winterthur - oder dann aber auf kleine Gemeinden. Für mehr Kulturangebote in der Agglomeration fehlt deshalb oft das Geld.
Ziel sei es, dass auch die Agglomeration ein Heimatgefühl vermittle, Kultur könne dabei identitätsstiftend wirken. «Diese Wachstumsregionen sollen nicht nur Siedlungsbrei sein», sagte Fehr.
Beim neuen Förderprogramm gehe es darum, Angebote zu schaffen, an denen sich die Einwohnerinnen und Einwohner treffen könnten. «Es ist nicht das Ziel, dass diese mittelgrossen Städte eine Tonhalle oder ein Kunsthaus erhalten», sagte Fehr.
Dietikon, Schlieren, Uster und Wetzikon machen den Anfang
Das neue «Kulturprogramm für mittelgrosse Städte» wird von 2024 bis 2026 getestet und richtet sich an Städte mit regionaler Zentrumsfunktion. Den Anfang machen Dietikon, Schlieren, Uster und Wetzikon. Das Projekt beinhaltet - zusätzlich zu den bisherigen kantonalen Unterstützungsbeiträgen - neue Fördergelder in der Höhe von 3 Franken pro Einwohnerin und pro Einwohner.
Für Dietikon mit seinen 28'000 Einwohnerinnen und Einwohner bedeutet dies einen zusätzlichen Betrag von 84'000 Franken pro Jahr. Uster erhält zusätzliche 110'000 Franken. Die Städte müssen das Geld direkt in neue Kulturangebote investieren - die eigenen Kulturausgaben deswegen zurückzufahren, ist ihnen nicht erlaubt.
Für die ersten vier Städte kostet das neue Förderprogramm insgesamt 540'000 Franken pro Jahr. Auch andere Städte können sich in einer späteren Phase um diese Art der Förderung bewerben. Voraussetzung ist, dass sie bereits Kulturbeauftragte oder ein -leitbild haben, die eine gewisse Professionalität sicherstellen.
Vors Parlament muss das neue Förderprogramm nicht. Die Gelder stammen aus dem Kulturfonds, der mit Lotteriegeldern geäufnet wird.