China
Die Malediven wählen Präsidenten - Annäherung an China oder Indien?
Auf den Malediven wird ein neuer Präsident gewählt. Knapp 283 000 Menschen entscheiden an diesem Samstag in einer Stichwahl zwischen dem bisherigen pro-indischen Präsidenten und einem pro-chinesischen Herausforderer. Die Malediven waren traditionell eher unter dem Einflussgebiet Indiens. Aber auch China möchte Zugang zu der strategisch wichtigen Region. Die Wahllokale öffneten am Samstag um 8 Uhr (Ortszeit) und sollten um 17 Uhr wieder schliessen.
Bei der Stichwahl treten der bisherige und eher Indien-freundliche Präsident Ibrahim Solih (62) und sein eher China-freundlicher Rivale Mohamed Muizzu (45) an, der den Einfluss Indiens verringern möchte. Beide konnten im ersten Wahlgang vor drei Wochen keine Mehrheit erzielen. Muizzu gilt als Verbündeter des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Abdulla Yameen, der sich während seiner Präsidentschaft um chinesische Kredite für Tourismus und andere Projekte für sein Land eingesetzt hat. Yameen hatte auch unterschrieben, dass die Malediven Teil von Chinas Projekt einer «Neuen Seidenstrasse» werden.