Fünfter Sturm innerhalb eines Monats erreicht die Philippinen
Der Wetterdienst warnte vor «intensivem bis sintflutartigem Regen» und lebensgefährlichen Wellen von bis zu drei Metern Höhe. Es wurden zudem erhebliche Sturmschäden an Gebäuden vor allem in Küstennähe befürchtet. Rund 40'000 Menschen sollten evakuiert werden, wie der Leiter des Zivilschutzes in der Provinz Cagayan, in der der Taifun Land erreicht hatte, der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Behördenvertreter versuchten Bewohnerinnen und Bewohner bei strömendem Regen dazu zu bewegen, ihre Häuser zu verlassen. «Gestern haben wir noch vorsorglich evakuiert. Jetzt gibt es Zwangsevakuierungen», sagte ein Behördenvertreter kurz bevor der Sturm Land erreichte.
Präsident Ferdinand Marcos rief die Menschen dazu auf, den Evakuierungsaufforderungen Folge zu leisten. «Wir wissen, dass es schwierig ist, sein Haus und seine Habseligkeiten zu verlassen, aber Evakuierungen können Leben retten», sagte er. Marcos besuchte die betroffenen Gebiete, um Bargeld als Soforthilfe für die Geschädigten der Stürme der vergangenen Wochen zu verteilen.
Über 5000 Menschen aus Cagayan befanden sich noch in Schutzunterkünften, da der über die Ufer getretene Cagayan-Fluss noch nicht ausreichend zurückgegangen war.
Zweiter Sturm in einer Woche
Erst am Montag war der tropische Wirbelsturm «Toraji» in den Philippinen auf Land getroffen. In den vergangenen vier Wochen hatten bereits die Tropenstürme «Trami», «Kong-rey» und «Yinxing» die Philippinen heimgesucht. Insgesamt 159 Menschen starben und es kam zu massiven Zerstörungen.
Einem UN-Bericht zufolge wurden 207'000 Häuser beschädigt oder zerstört und fast 700'000 Menschen evakuiert. Tausende Hektar Ackerland wurden zerstört. Die anhaltenden Unwetter verzögern zudem die erneute Bepflanzung, was zu Problemen bei der Lebensmittelversorgung führen könnte.
Auf «Usagi» folgt am Wochenende laut Vorhersagen der tropische Sturm «Man-yi», der den Vorhersagen zufolge aber weiter südlich auf den Philippinen auf Land treffen wird. Die Stürme überlagerten sich, sagte der UN-Nothilfekoordinator für die Philippinen, Gustavo Gonzalez. Betroffene Gemeinden hätten keine Zeit sich zu erholen.
Die Philippinen werden jährlich von etwa 20 grossen Stürmen getroffen, dabei gibt es immer wieder zahlreiche Tote. Zudem stürzen die Wetterphänomene Millionen Menschen in Armut. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass diese sich die Stürme immer näher an den Küsten bilden, schneller an Stärke zunehmen und länger über Land bleiben.